Zusammenfassung
Es wird die Konstruktion eines besonderen Resonanzgefäßes beschrieben, mit Hilfe dessen es gelang, die Ca-Resonanzstrahlung zu beobachten. Die Messung desPolarisationsgrades ergibt für die Ca-Resonanzlinie 422,7 Å einen Wert von 76,5%, statt des theoretisch zu erwartenden von 100%. Diese starke Depolarisation beruht im wesentlichen auf Störungen der angeregten Atome durch andere Ca-Atome oder Atome des beigefügten Edelgases. Die depolarisierende Wirkung der Eigenatome und ebenso die des Heliumzusatzes wird bestimmt bei steigendem Druck. Durch Extrapolation auf den Heliumdruck Null und den Ca-Dampfdruck Null ergibt sich einPolarisationsgrad von 95%. — DieDepolarisation und ebenso dieDrehung der Polarisationsebene durch ein Magnetfeld H⊥E zeigen mit wachsendem Magnetfeld einen ähnlichen Verlauf wie die entsprechenden Kurven für Na und Hg nach Hanle, Keussler u. a. Aus der Depolarisation wird die mittlere Lebensdauer des Anregungszustandes der 4227 zu τ=2,2.10−8 sec bestimmt. Die aus der Drehung erhaltenen Werte stimmen gut damit überein.
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Die vorliegende Arbeit wurde im Physikalischen Institut der Universität Berlin in den Jahren 1930 bis 1932 ausgeführt. Ich möchte es nicht versäumen, Herrn Privatdozent Dr. Orthmann, der mir die Anregung zu dieser Arbeit gab, für sein ständiges förderndes Interesse und seinen Rat zu danken. Auch Herrn Prof. P. Pringsheim danke ich für häufige wertvolle Ratschläge. Der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaften bin ich zu Dank verpflichtet für einen Herrn Dr. Orthmann überlassenen Spektrographen und weitere Geldmittel zur Herstellung der Quarzgefäße. Der Linde-Gesellschaft danke ich für die freundlichst zur Verfügung gestellten Edelgase.
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Steinhäuser, A. Die Polarisation der Resonanzstrahlung des Calciums und ihre Beeinflussung durch schwache Magnetfelder. Z. Physik 95, 669–686 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01331304
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01331304