Zusammenfassung
In vorliegender Arbeit wird gezeigt, daß röntgenographische Atom- und Molekulargewichtsbestimmungen unabhängig von den Röntgenwelleneinheiten (XE oder å) sind; der Tatsache entsprechend, daß sich das Molekulargewicht des Kalkspates von 100,075 (Siegbahn) bis auf 100,095 (neueste Atomgewichte, Mischkristallbildung) erhöht hat, sind die berechneten Atom- und Molekulargewichte durch Multiplikation mit einem Faktor 1,0002 zu erhöhen. — Wie die in den Tabellen 1 und 4 (s. S. 55 u. 59) zusammengefaßten Resultate der Berechnungen zeigen, stimmen die röntgenographischen und chemischen Atom- und Molekulargewichte sehr gut überein, wenn den Berechnungen Präzisionsmessungen der Gitterkonstanten und der Dichte zugänglich sind. Die ermittelte Höhe des Atomgewichts, der Gitterkonstanten und der Dichte kann somit gegenseitig sehr genau kontrolliert werden. — Es wird der Begriff des mittleren Molekulargewichts eines MischkristallsM m eingeführt und gezeigt, daß dieser aus Analysen und Röntgendaten berechnet werden kann. — Steinsalz und reinstes NaCl haben verschiedene Dichten (2,16300 und 2,16076 g/cm3 bei 25‡ C). Bei näherer Untersuchung erweist es sich, daß das Steinsalz ein übersättigter Mischkristall mit Ausscheidungen ist, der Kalkspat dagegen einen reinen Substitutionsmischkristall darstellt. — Schließlich wird gezeigt, daß zur praktischen Molekulargewichtsbestimmung auf röntgenographischem Wege Schichtlinienaufnahmen und Dichtebestimmungen geringerer Genauigkeit der fraglichen kristallinen Stoffe mit Erfolg verwandt werden können.
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Straumanis, M. Atom- und Molekulargewichtsbestimmungen auf röntgenographischem Wege. Z. Physik 126, 49–64 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01331040
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01331040