Zusammenfassung
Das Stickstoffnachleuchten wurde in abgeschmolzenen Entladungsrohren be langdauerndem Entladungsbetrieb untersucht. Die so photographierten Nachleuchtspektren zeigten nur die für aktiven Stickstoff charakteristischen Stickstoffbanden und enthielten weder die negative Gruppe noch höhere Glieder der ersten positiven Gruppe. Als Deutung dieser von Kaplan im Nachleuchten beobachteten Banden wird die Anregung langlebiger, aus der Entladung stammender Molekülionen vorgeschlagen, worauf eine Reihe experimenteller Tatsachen hinweist. Durch eine Diskussion der möglichen Rekombinationsprozesse und eine Abschätzung der Lebensdauer solcher Molekülionen werden Bedingungen angegeben, unter denen in der Entladung gebildete Molekülionen so langlebig sind, daß sie nach Anregung im aktiven Stickstoff die negativen Banden im Nachleuchten liefern. Das Auftreten dieser Banden im Stickstoffnachleuchten ist also nicht die Folge eines neu einzuführenden, für aktiven Stickstoff charakteristischen Anregungsprozesses, sondern eine Frage der jeweiligen Gasentladungsbedingungen.
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Cario, G., Stille, U. Anregung und Ionisierung im aktiven Stickstoff. Z. Physik 107, 396–408 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01330182
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01330182