Zusammenfassung
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1.
Theoretisch ist zu erwarten, daß die Glieder höherer Ordnungsnummer eines Resonanzspektrums im kalten Joddampf nicht merklich absorbiert werden; dies wird durch das Experiment bestätigt.
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2.
Dementsprechend ist das durch weißes Licht erregte Fluoreszenzspektrum des Joddampfes keine einfache Umkehrung des Absorptionsspektrums, sondern es ist bedeutend linienreicher, und so wird der Farbumschlag der Fluoreszenzfarbe im Joddampf höherer Dichte durch nur teilweise Reabsorption des Fluoreszenzlichtes erklärt.
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3.
Im Joddampf von hoher Temperatur werden auch Resonanzlinien höherer Ordnungsnummer stärker absorbiert.
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4.
Der Farbumschlag im durch Fluoreszenz oder elektrische Entladung hervorgerufenen Emissionsspektrum des Joddampfes von konstanter Dichte, der bei Temperaturerhöhung auftritt, läßt sich vorläufig theoretisch nicht deuten.
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Ein Teil der bei den hier beschriebeneu Versuchen verwandten Apparate waren aus Mitteln beschafft, die ich der Jagorstiftung verdanke.
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Pringsheim, P. Über einen nach der Lenzschen Theorie zu erwartenden Unterschied zwischen dem Absorptionsspektrum und dem vollständigen Fluoreszenzspektrum des Joddampfes. Z. Physik 8, 126–131 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01329583
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01329583