Zusammenfassung
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1.
Die allgemeinste Kristallitordnung mit statistisch axialer Symmetrie kann als ‚'mehrfache reale Spiralfaser“ verwirklicht gedacht werden; sie läßt sich dabei zurückführen auf die „einfache ideale Spiralfaser“ als Grundelement.
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2.
Das Röntgendiagramm der „einfachen idealen Spiralfaser“ zeigt neben vollen Kreisen auch Punkte und ungleich lange Kreisbogenstreifen, die in doppeltsymmetrischer Anordnung den Durchstoßpunkt als Mittelpunkt umgeben; aus einem solchen Diagramm läßt sich die Kristailitordnung quantitativ festlegen, und insbesondere kann der Steigungswinkel der Spirale schon aus der Vermessung eines Streifens berechnet werden.
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3.
Als hervorzuhebende Spezialfälle der ‚'einfachen idealen Spiralfaser“ treten die „einfache ideale Ringfaser“ und die „einfache ideale Faser“ auf; in den Diagrammen der Ringfaser finden sich volle Kreise, aber auch Punkte und Kreisbogenstreifen ungleicher Länge, deren Mitten alle auf der horizontalen Symmetrieachse liegen; die Faserdiagramme* weisen nur Punkte auf, die in doppeltsymmetrischer Anordnung den Durchstoßpunkt als Mittelpunkt umgeben.
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4.
Die von Herzog und Jancke an Muskel-, Nerven-, Sehnenfasern und Haaren gefundenen Diagramme zeigen, daß diese faserigen biologischen Präparate als „mehrfache reale Spiral- und Ringfasern“ aufzufassen sind.
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Weissenberg, K. „Spiralfaser“ und „Ringfaser“ im Röntgendiagramm. Z. Physik 8, 20–31 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01329568
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01329568