Zusammenfassung
Die in der Luft vorhandenen natürlichen Radioaktivitäten, also die Folgeprodukte der Ra- und Th-Emanation, lagern sich sofort nach ihrer Entstehung an die immer vorhandenen Aerosole an, so daß diese Aktivitäten als Indikatoren für das Verhalten der Aerosole benutzt werden können. Die Experimente zeigen, daß das langlebige RaD nicht im Gleichgewicht mit seinen kurzlebigen Vorprodukten ist. Aus der Größe der Gleichgewichtsstörung läßt sich die mittlere Aufenhaltsdauer des RaD und damit der Aerosole in der unteren Atmosphäre errechnen. Es ergeben sich für diese Aufenthaltsdauern Werte in der Größenordnung von Tagen.
Die Spaltprodukte, die bei Atombombenexplosionen teilweise bis in die Stratosphäre geschleudert werden und oft erst nach Monaten in Bodennähe zur Messung gelangen, zeigen, daß die Aufenthaltsdauer von Aerosolen in höheren Schichten wesentlich größer ist. In diese Schichten gelangen die üblichen technischen Staub- und Nebelpartikelchen jedoch nicht.
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Haxel, O., Schumann, G. Selbstreinigung der Atmosphäre. Z. Physik 142, 127–132 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01329416
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