Studien über die Solarisation

Zusammenfassung

Es wird gezeigt, daß die bisher gegebenen Erklärungsversuche der Solarisation sich als unzulänglich erweisen.

Es wird die Solarisation bei der chemischen und physikalischen Entwicklung unter verschiedenen Bedingungen näher untersucht.

Es wird dabei dargelegt, daß der Beginn der Solarisation von der Entwicklungsdauer abhängt, jedoch bei Ausentwicklung einem Grenzwert zustrebt, der unabhängig ist von der Zusammensetzung des Entwicklers.

Es zeigt sich, daß die direkte Schwärzung ungefähr bei derselben Lichtmenge wie die Solarisation eintritt; sowohl die direkte Schwärzung als auch die Solarisation kann durch Erwärmung verstärkt werden.

Es wird gefunden, daß im Solarisationsgebiet der Schwärzungskurve Dichte und Silbermenge abnehmen, die Kornzahl jedoch einem Grenzwert zustrebt. Die Solarisation läßt sich erklären durch eine Verminderung der aktiven Oberfläche des Silbers des latenten Bildes durch Koagulation; die dadurch bedingte Verminderung der Katalyse setzt die Entwicklungsgeschwindigkeit herab. Dementsprechend wird die Solarisation durch Peptisationsmittel gehemmt, durch Koagulationsmittel gefördert.

Es wird gezeigt, daß die Schwärzungskurve, auch im Solarisationsgebiet, sich durch Entwickeln von kolloidalem Keimsilber in einem physikalischen Entwickler nachahmen läßt.