Zusammenfassung
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1.
Obwohl für Farbstoffe die Leuchtdauer und Polarisation der Lumineszenzstrahlung und für viele unter ihnen auch die Leuchtfähigkeit selbst durch die Viskosität des Lösungsmittels bedingt ist, existiert doch keine vollständige Parallelität zwischen diesen Eigenschaften: einerseits steigt die Polarisation (wie schon Wawilow und Lewschin gezeigt) mit wachsender Zähigkeit nicht über einen gewissen Grad, anderseits ist die Nachleuchtdauer auch für manche ganz feste Lösungen (Kollodium, Wasserglas) nur sehr kurz).
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2.
Wenn bei zunehmender Viskosität die Fluoreszenz direkt in spektral gleichartige Phosphoreszenz überführt wird, so sind allgemein Fluoreszenz und Phosphoreszenz gleich stark polarisiert.
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3.
Nicht polarisiert ist dagegen die ganz anderen Charakter aufweisende „progressive“ Phosphoreszenz sowie die ihr analoge Phosphoreszenz von Borsäurephosphoren und ähnlichen Substanzen.
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4.
Die Fluoreszenz und Phosphoreszenz von Uran- und Didymglas und von Lenardschen Phosphoren ist stets unpolarisiert.
Die obigen Angaben beziehen sich durchweg auf Lumineszenz bei polarisierter Erregung. Von ganz anderer Natur ist die Polarisation der Fluoreszenzstrahlung homogener doppelbrechender Kristalle, die nicht von der Polarisation der Primärstrahlung abhängt.
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Hertz, G. Über die Anregungs- und Ionisierungsspannungen von Neon und Argon und ihren Zusammenhang mit den Spektren dieser Gase. Z. Physik 18, 307–316 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01327711
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