Zusammenfassung
Joddampf emittiert bei Bestrahlung mit kurzwelligem Ultraviolett eine Resonanz-Linienserie von gleicher Gesetzmäßigkeit und gleichem Kernschwingungsquant wie die von der grünen Quecksilberlinie angeregte Resonanzserie. Mit geeigneter Anregung wird die Serie bis zum 35. Stokesschen sowie auf der kurzwelligen Seite bis zum 5. anti -Stokesschen Glied verfolgt. Nach langen Wellen geht die Serie allmählich in die von McLennan entdeckte ultraviolette Bandenfluoreszenz über, die in wesentlichen Teilen mit den elektrisch angeregten ultravioletten Jodbanden übereinstimmt. Diese Beobachtung macht einen wesentlichen Fall der ultravioletten Bandenfluoreszenz, die bisher im Gegensatz zur Bandentheorie stand, der theoretischen Deutung zugänglich. — In den Banden tritt nach Beseitigung des falschen Lichtes eine neue Gesetzmäßigkeit hervor.
Die Fluoreszenzbanden entstehen nicht durch Stöße zweiter Art, auch nicht durch Überlagerung weiterer Resonanzserien, die durch andere Linien der primären Lichtquelle angeregt sein könnten. Durch Erhitzung des Joddampfes wird nachgewiesen, daß die Intensitätsverteilung in der einzelnen Bande nicht, wie z. B. bei den Cyanbanden, durch die gaskinetische Wahrscheinlichkeit der Rotationsquanten wesentlich beeinflußt wird. Für die Deutung der Banden ist nur eine Vermutung möglich.
Ein Versuch mit reinem Jod bestätigt, daß das Jodmolekül der Träger des Spektrums ist.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Herrn Prof. Franck schulde ich für sein förderndes Interesse an dieser Untersuchung aufrichtigen Dank. Die Anschaffung des Induktoriums verdankt das unterzeichnete Institut einer Unterstützung der Helmholtzgesellschaft.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Oldenberg, O. Ultraviolette Resonanzspektren des Joddampfes. Z. Physik 18, 1–11 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01327681
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01327681