Zusammenfassung
Es wird ein hochauflösendes 40 kV-Emissionsmikroskop zur Sichtbarmachung von Oberflächen mit lichtelektrisch ausgelösten Elektronen beschrieben. Während bisher in der Literatur nur elektronenoptische Vergrößerungen von etwa 50fach und einer Auflösungsgrenze von 5000 Å angeführt wurden, erreicht das vom Verfasser konstruierte Mikroskop bei einigen Substanzen 700fache elektronenoptische Vergrößerung und eine Auflösung von 1000 Å.
Als Objektiv dient ein für seitlichen UV-Beschuß entwickeltes Immersionssystem nach E.Brüche und H.Johannson. Die Nachvergrößerung erfolgt durch ein elektrostatisches Projektiv. Das Endbild läßt sich durch ein Einblickfernrohr in 20facher Vergrößerung beobachten. Eine lichtstarke Quarzoptik bildet die UV-Quelle (Hg-Höchstdrucklampe) unter einem Einfallswinkel von 60° auf die Objektoberfläche ab. Um die in der Elektronenmikroskopie üblichen Verhältnisse einzuhalten, wird bei 10−4Torr gearbeitet. Eine Aufheizung der Probe auf 100° C verzögert das Aufwachsen einer Kohlenstoff-Fremdschicht und damit das Nachlassen der lichtelektrischen Emission.
Von verschiedenen Metalloberflächen hoher Photoemission werden elektronenoptische Vergrößerungen bis zu 700fach bei Belichtungszeiten von etwa 30 sec erzielt. Perlitische Stahloberflächen sind in 1800facher Gesamtvergrößerung wiedergegeben. Spaltflächen von Zink-Einkristallen zeigen interessante, aber noch ungeklärte Strukturen. Legt man eine Metallsonde in den Schwingungsbauch einer stehenden Welle, so erhöht sich die Photoemission erheblich. Kurzwellige UV-Strahlung aus einer Wasserstoffentladung ergibt ebenfalls scharfe Bilder, die zwar etwas geringere Materialdifferenzierung aufweisen, sich aber durch größere Plastik auszeichnen.
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Diese Arbeit wurde schon im August 1957 der Preisstiftung der Quarzlampengesellschaft mbH., Hanau, zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung eingereicht. Sie wurde von den Preisrichtern am 16.12.57 mit dem einzigen zur Verteilung gekommenen Preis ausgezeichnet.
Anregung und Förderung dieser Arbeit verdanke ich Herrn Prof. Dr. G.Möllenstedt.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Firma Carl Zeiss, Oberkochen, danke ich für Unterstützung und apparative Leihgaben. Ferner wurde die Arbeit mit Mitteln durchgeführt, die dem Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Tübingen von der Research Corporation, New York, zur Verfügung gestellt wurden.
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Koch, W. Ein hochauflösendes Emissions-Mikroskop zur Sichtbarmachung von Oberflächen mit UV-ausgelösten Elektronen. Z. Physik 152, 1–18 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01322001
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01322001