Notizen über litorale Algen des Lunzer Untersees (Niederösterreich)

Zusammenfassung

Kyliniella latvica, bisher nur von fünf Fundorten in Nord-, West- und Mitteleuropa sowie aus Nordamerika bekannt, trat im Lunzer Untersee nach 7jähriger Pause wieder auf. Es waren diesmal nur Sohlen, wenn auch sehr große, ausgebildet, die wahrscheinlich gehemmte Pflanzen, nicht aber Reste vollentwickelter waren.

Cyanoptyche dispersa wurde im Lunzer Untersee zum zweitenmal nach ihrer Beschreibung von einem anderen Fundort aufgefunden. Die Pflanzen verhielten sich genau entsprechend der Erstbeschreibung.

Chaetosphaeridium Pringsheimii bildet im Lunzer Untersee vielzellige, scheibenförmige Thalli, in denen die älteren, zentralen Zellen polygonal abgeplattet sind. Auch in den Freilandpflanzen oszilliert der Chromatophor in der gleichen, früher beschriebenen, charakteristischen Weise spontan, wobei auch die gleichen großen individuellen Unterschiede in Geschwindigkeit und Amplitude auftreten. Auch in Freilandpflanzen erfolgt niemals Rotation. In Zellen, die in Polansicht länglich statt kreisrund sind, wird die Kreisbahn entlang der Wand zu einer dem Zellumriß angepaßten Bahn verändert, wobei sich der Chromatophor dauernd verformt.