Zusammenfassung
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1.
Beobachtungen an dem teils unter-, teils oberirdisch, verlaufenden Abfluß des Lunzer Obersees ergaben, daß das aus dem See abfließende Wasser schon nach einer Laufstrecke von wenig mehr als 500 m seinen gesamten, vorwiegend aus Flagellaten (Nannoplankton) bestehenden Organismengehalt eingebüßt hat.
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2.
Auch im Abfluß des Lunzer Untersees war die gleiche Erscheinung festzustellen: ein Beweis, daß sie nicht durch die besonderen Abflußverhältnisse des Obersees bedingt ist. Nach einer Laufstrecke von 1100 m betrug der Gesamtverlust hier bis zu 90% und schwankte bei den einzelnen Arten zwischen 30 und 100%.
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3.
Das Ausmaß der Verluste hängt von der Wasserführung ab. Bei Hochwasser war im Unterseeabfluß — von unregelmäßigen Schwankungen abgesehen — keine Abnahme des Planktongehaltes mit wachsender Entfernung vom See festzustellen; im Oberseeabfluß war sie zwar vorhanden, aber viel geringer als bei Niedrigwasser.
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4.
Als Ursache der Verluste ist nicht die im turbulent bewegten Wasser unmögliche normale Sedimentation, sondern das Haftenbleiben der Organismen an der durch die Moosvegetation bedeutend vergrößerten Oberfläche des Bachbettes anzusehen.
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5.
Ähnliche Feststellungen und Schlußfolgerungen ergaben in Abflüssen von Flachlandseen Nordamerikas insbesondere die Untersuchungen vonChandler und vonReif; man kann somit annehmen, daß das Verschwinden des Planktons in Seeabflüssen eine allgemein verbreitete Erscheinung ist.
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6.
Die Tatsache, daß auf einer überraschend kurzen Laufstrecke eines Seeabflusses ein sehr erheblicher Teil der Planktonproduktion des Sees abgefangen wird, verleiht der hier besprochenen Erscheinung eine gewisse Bedeutung für die Produktionsbiologie der betreffenden Biotope und läßt eine ausgedehntere Untersuchung in Seeabflüssen verschiedener Art wünschenswert erscheinen.
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Ruttner, F. Einige Beobachtungen über das Verhalten des Planktons in Seeabflüssen. Osterr bot Z 103, 98–109 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01287834
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