Zusammenfassung
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1.
Die trifoliolate Natur des Blattes vonCitrus maxima, wie sie von v. d.Pijl bereits 1939 erkannt wurde, wird vollinhaltlich bestätigt.
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2.
Auf Grund der Befunde an Sämlingen lassen sich für dasCitrus-blatt folgende entwicklungsgeschichthohe Schritte erkennen: a) das Sämlingserstlingsblatt, das oval ist mit kurzem Stiele ohne Flügelung und ohne Pulvinus; b) das Jugendblatt, bei dem die Lamina als Stielflügel zu beiden Seiten des Blattstieles bis zu dessen Basis keilförmig herabzieht; c) Teilung der Blattfläche (Fiederung) und Pulvinusbildung, wobei die Teilung der Blattlamina in den Anfangsstadien stecken blieb und bald ganz unterdrückt wurde, wodurch das Paar der Basalfiedern des im Prinzip trifoliaten Blattes „verloren“ ging. Auf diesem Wege kam es zur Entwicklung des ungeteilten Folgeblattes mit geflügeltem Blattstiele und Pulvinus.
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3.
Die Blattstielflügel sind als Teile der Blattfläche zu bewerten.
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4.
Die mitunter zu beobachtenden Monstrositäten — gelappte Blätter mit seitlichen Lappen, die entweder aus der Lamina oder aus den Blattstielflügeln hervorgehen können und mit diesen verbunden oder mehr oder weniger tief oder ganz getrennt sein können — werden als Homologe der drei Teilblätter des trifoliolaten Blattes angesehen. Ihr mitunter häufiges Auftreten wird als Ausdruck der dieser Gattung innewohnenden Tendenz zur Ausbildung geteilter Blätter betrachtet.
Literaturverzeichnis
Neubauer, H. F., 1959: Morphologie und Entwicklung des Blattes vonOroxylum indicum (L.)Vent. Phyton8, 93.
Penzig, O., 1921: Pflanzen-Teratologie. 2. Auflage. Berlin, Gebr. Borntraeger.
Pijl, L. v. d., 1939: Botanische Puzzles. De trop. Natuur28, 21.
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Neubauer, H.F. Beobachtungen an Blättern vonCitrus maxima Merr.. Osterr bot Z 106, 556–565 (1959). https://doi.org/10.1007/BF01284632
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01284632