Zusammenfassung
Eine mitChlamydomonas pseudogigantea identische oder ihr sehr nahestehende Art besitzt — im Unterschied zur Oogoniogamie anderer Arten — echte Eilbefruchtung: Mutterzellen vom Aussehen großer vegetativer Individuen entlassen unter reichlicher Gallertbildung ihren ungeteilten Protoplasten als Ei, in anderen Mutterzellen entstehen meist zu 64 membranlose Spermien, die infolge starker Rückbildung des Chromatophors fast farblos oder orangegelb aussehen und im Bau denen höherer Volvocalen im wesentlichen gleichen.
Die Ausbildung der Oogamie stimmt fast genau mit der vonChlorogonium oogamum bekannten überein; die Spermien sind aber dort weniger typisch entwickelt.
Überbefruchtungen durch ein zusätzliches Spermium sind sehr häufig.
Die Spermien werden nicht nur von den Eiern, sondern auch von Oogonien, vegetativen Zellen — schwimmenden und in Teilungen befindlichen —, ferner von Zygoten und sogar von Spermatogonien angelockt. Es handelt sich offensichtlich nicht um Zufälle, sondern um echte Anlockung.
Die Zygoten entwickeln ihre Stacheln wie bestachelte Desmidicaeen, d. h. durch Bildung von Aussackungen, die unter Zurückziehung des Plasmas von der Spitze her mit Membransubstanz ausgefüllt werden.
Literaturverzeichnis
Cohn, F.: Die Entwicklungsgeschichte der Gattung Volvox. Beitr. Biol. Pfl., 3. Heft, 1875.
Pascher, A.: Volvocales, in Paschers Süßwasserflora, Heft4, 1927.
- Über einen neuen einzelligen und einkernigen Organismus mit Eibefruchtung. B. B. C.,48, Abt. 1, 1931.
Skuja, H.: Drei Fälle von sexueller Reproduktion in der Gattung Chlamydomonas Ehrnb. Svensk Bot. Tidskr.43, 1941.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Geitler, L. Echte Oogamie bei Chlamydomonas. Osterr bot Z 101, 570–578 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01284371
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01284371