Zusammenfassung
Infiziert man Kanarienvögel mit Kanarienpockenvirus, so kann man im Brustmuskelödem elektronenmikroskopisch Rund- und Ovalformen, welche z. T. Innenkörper enthalten, abbilden. Sie sind in einer sonst homogenen Substanz („Inseln“) Anzeichen einer Differenzierung. Die Formen werden an durchstrahlten und bedampften Aufnahmen beschrieben. Sie haben Ähnlichkeit mit den vonMorgan, Gaylord undMelnick in Dünnschnitten abgebildeten Körpern. Bei Anwendung des Spreitungsverfahrens treten Oval- und Rundformen („Scheiben“) auf, die noch keine zweifelsfreie Innenkörperbildung zeigen, für die aber eine Beziehung zu den El. K. vermutet wird. Es wurde versucht, das Kanarienpockenvirus mit verschiedenen Fermenten abzubauen. Mit Desoxyribonuclease-Pepsin-HCl ergaben sich Befunde, wie sie bei Pocken, Geflügelpocken und Molluscum contagiosum beschrieben worden sind.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir für personelle und sächliche Beihilfen. Die med.-techn. Assistentinnen Frl.Johanna Haass und Frl.B. Schüler waren ständige Mitarbeiterinnen im elektronenmikroskopischen Laboratorium.
Literatur
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Vorgetragen am 30. März 1955 auf der 6. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie in Münster (Westf.).
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Herzberg, K., Kleinschmidt, A., Requardt, K. et al. Elektronenmikroskopische Untersuchungen am Kanarienpockenvirus. Archiv f Virusforschung 6, 283–297 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01276657
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