Summary
Using the skin replacement materials Corethium 2, Coldex, Epigard and SYSpur-derm, both fresh wound and wounds up to 6 days old were covered in rats. The histological work-up 2–7 days later showed material-dependent differences in the wound reaction. Under Corethium 2, a heavy layer of wound exudate formed on the first day both on fresh and granulating wound surfaces. Beneath this layer granulation tissue formed that was of regular thickness and well vascularized, filling the defect. Reepithelialization of the wound surface was not hindered by the material. In contrast, a strong connection was established between the wound base and the covering material when using the three foam substances Coldex, Epigard and SYSpur-derm, through the formation of granulation tissue. This process was dependent on the age of the wound. Thickening of the granulation tissue under the covering material was suppressed by the foam substances. Reepithelialization of the surface of the wound was disturbed by the growth of granulation tissue. The netlike structure of Epigard and the properties of the cover layer (fluid-resistant and protective against bacteria) make it possible for the granulation tissue to infiltrate evenly in the whole area of the wound covering and permit growth within the material right up to the surface. In addition to granulation tissue, epithelium also grows into the foam and spreads evenly. Epigard is suitable for long-term covering of large wounds. SYSpur-derm has a different fine structure than Epigard, which hinders the growth of granulation tissue, so that there are only cone-shaped connections between the wound base and the covering material. Rapid desiccation of the wound exudate cannot be prevented. Leukocytes and granulation tissue cannot spread in the foam. With SYSpur-derm an intermediate layer of wound exudate was observed more frequently than with Epigard. SYSpur-derm should be changed regularly in order to remove the detritus and exsudate from the wound. In comparison with polyurethane foam material the polyvinylalcohol foam (Coldex) was more complicated to handle, did not adapt as well to the wound, and dried up within a few hours. Between the base of the wound and Coldex, an intermediate layer often formed and, because of the rapid drying-out process, there was appreciably less infiltration with leukocytes and granulation tissue than with SYSpur-derm. With Coldex, as a rule the granulation tissue was more generously vascularized than in the other three materials.
Zusammenfassung
Mit den Hautersatzmaterialien Corethium 2, Coldex, Epigard und SYSpur-derm wurden frische und bis zu 6 Tage alte Defektwunden an Ratten gedeckt. Die histologische Aufarbeitung 1–7 Tage später zeigte materialabhängige Unterschiede in der Wundreaktion. Unter der lyophilisierten Schweinehaut Corethium 2 bildete sich sowohl auf frischen als auch auf bereits granulierenden Wundflächen innerhalb des ersten Auflagetages eine kräftige Schicht aus Wundexsudat aus. Darunter entstand ein gleichmäßig hohes, gut vascularisiertes Granulationsgewebe, das den Defekt füllte. Die Reepithelisierung der Wundfläche wurde vom Material nicht behindert. Im Gegensatz dazu entstand bei den drei Schaumstoffen Coldex, Epigard und SYSpur-derm eine feste Verbindung zwischen Wundgrund und Deckmaterial durch einsprossendes Granulationsgewebe. Dieser Prozeß war abhängig vom Alter der Wunde. Auf frischen Wunden begannen nach 3–4 Auflagetagen Fibroblasten einzuwachsen, auf bereits granulierenden Wunden schon nach 1 Tag. Die Höhenentwicklung des Granulationsgewebes unter den Deckmaterialien wurde von den Schaumstoffen unterdrückt. Die Reepithelisierung der Wundfläche wurde durch das einsprossende Granulationsgewebe gestört. Die netzartige Hohlraumstruktur des Polyurethan-Schaumstoffes Epigard und der flüssigkeitsretinierende und für Bakterien undurchlässige Teflonfilm der Deckschicht ermöglichen dem Granulationsgewebe eine gleichmäßige Infiltration im Bereich der gesamten Wundauflagefläche und ein Vorwachsen im Material bis zur Deckschicht. Neben Granulationsgewebe wächst auch Epithel in den Schaumstoff ein und breitet sich darin aus. Epigard eignet sich zur längerfristigen Abdeckung auch größerer Defektwunden. Über die Nutzung dieser Möglichkeit entscheiden klinische Gesichtspunkte. Der Polyurethan-Schaumstoff SYSpur-derm weist eine andere Feinstruktur auf als Epigard. Die membranartigen Hohlraumbegrenzungen behindern das Einsprossen des Granulationsgewebes, so daß es nur zu zapfenförmigen bindegewebigen Verbindungen zwischen Wundgrund und Deckmaterial kommt. Die Deckschicht aus verdichtetem Polyurethan vermag die rasche Austrocknung des aufgenommenen Wundexsudates nicht zu verhindern. Leukocyten und Granulationsgewebe können sich im Schaumstoff nicht weiter ausbreiten. Unter SYSpur-derm wurde häufiger eine Zwischenschicht aus Wundexsudat beobachtet als unter Epigard. SYSpur-derm sollte bei der Anwendung regelmäßig gewechselt werden, um die Wunde von Zelldetritus und Wundexsudat zu reinigen. Der Polyvinylalkohol-Formalschaum Coldex war im Vergleich zu den Polyurethan-Schaumstoffen umständlicher zu handhaben, zeigte eine schlechtere Wundanpassungsfähigkeit und trocknete innerhalb weniger Stunden aus. Zwischen Wundgrund und Coldex bildete sich häufiger eine Zwischenschicht aus, und die Infiltration mit Leukocyten und Granulationsgewebe war wegen der raschen Austrocknung erheblich geringer als bei SYSpurderm. Das Granulationsgewebe war unter Coldex in der Regel dichter vascularisiert als unter den übrigen drei Materialien.
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Kastner, K.H., Wünsch, P.H. & Eckert, P. Passagerer Hautersatz mit lyophilisierter Schweinehaut und Schaumstoffmaterialien — vergleichende experimentelle Untersuchungen. Langenbecks Arch Chiv 373, 287–297 (1988). https://doi.org/10.1007/BF01276544
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