Polymorphie und Mischkristallbildung bei Sulfonamiden und verwandten Verbindungen

Zusammenfassung

Im zweiten Teil unserer Untersuchungen an Sulfonamiden und verwandten Verbindungen wurden etwa 70 Zweistoffsysteme mit der Kontaktmethode auf Isomorphie und Mischbarkeit geprüft. Zehn Zustandsdiagramme wurden quantitativ aufgenommen. Es zeigte sich, daß Sulfapyridin und Sulfathiazol den größten Verwandtschaftsgrad aufweisen; in diesem System konnten drei isomorphe Mischkristallreihen realisiert werden. Besonderes Interesse verdienen die beiden Systeme Sulfapyridin—Sulfametin und Sulfathiazol—Sulfametin, da sie „Pseudomolekülverbindungen“ bilden. Diese kommen durch Stabilisierung des Maximums einer von äußerst instabilen Modifikationen gebildeten Mischkristallreihe nach Typ. II Roozeboom zustande und ihre Liquiduskurve gleicht einer echten Molekülverbindung.

Summary

In the second part of our investigations of sulfonamides and related compounds about 70 binary systems were studied for isomorphism and miscibility by the contact method. Ten phase diagrams were taken up quantitatively. It was found that sulfapyridine and sulfathiazole exhibit the greatest degree of relationship; three isomorphous mixed crystals series were realized in this system. Special interest resides in the two systems sulfapyridine-sulfametine and sulfathiazole-sulfametine because they yield “pseudomolecular compounds”. These arise through stabilization of the maximum of one of the unstable modifications of the mixed crystals formed according to Type II Roozeboom and its liquidus curve resembles a genuine molecular compound.