Intraoperative Messung des Wanddrucks in der Papilla Vateri

Summary

The mural pressure in the papilla of Vater was measured in fifteen patients with benign stenosis of the papilla of Vater and in fifteen patients with normal papillary function by intraoperative water manometry. There was a zone of high pressure in the papilla of a few millimeters. The mural pressure in normal papillary function was much higher than in papillary stenosis. There was only a tiny difference of pressure in functional and in fibrotic stenoses. Functional stenoses showed a non-linear pressure-diameter relationship when extended by probes of increasing diameter. Fibrotic stenoses could not be probed or could only be probed minimally. It is concluded that high mural pressures in the papilla of Vater do not represent pathologic papillary function. Functional and fibrotic stenoses can only be differentiated by probing.

Zusammenfassung

Bei fünfzehn Patienten mit benigner Papillenstenose und fünfzehn Patienten mit ungestörter Papillenfunktion wurde intraoperativ der hydrostatische Wanddruck im Bereich der Papilla Vateri bestimmt. In allen Fällen fand sich eine Hochdruckzone von wenigen Millimetern in der Papille. Die Drücke bei Patienten mit ungestörter Papillenfunktion waren entgegen den Erwartungen deutlich gegenüber den Werten bei Papillenstenosen erhöht. Die Druckwerte bei funktionellen und narbigen Stenosen unterschieden sich nur gering voneinander. Bei zunehmender Papillendehnung zeigten die funktionellen Stenosen ein nicht-lineares Druck-Dehnungs-Verhalten. Narbenstenosen waren nicht oder nur minimal dehnbar. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, daß hohe Wanddrücke im Bereich der Papilla Vateri keine Rückschlüsse auf eine eingeschränkte Papillenfunktion zulassen. Funktionelle und narbige Stenosen können nur aufgrund ihrer unterschiedlichen Dehnbarkeit differenziert werden.