Zusammenfassung
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1.
Durch Applikation kleiner mit Farbstoffen getränkter Agarplättchen auf die dorsale Nierenoberfläche der Ratten- und Froschniere wurde der Beweis erbracht, daß sowohl basische wie auch sauere Farbstoffe (Trypanblau) durch die Außenflächen der Epithelien in die Zellen eindringen und dort reichlich gespeichert werden können. Für basische Farbstoffe wurde durch dieses Verfahren auch gezeigt, daß eine, wenn auch mäßige Ausscheidung desselben in den Harn stattfindet.
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2.
Durch direkte Einführung von Toluidinblau in die Blutbahn (Frosch) wurde die Richtigkeit der vonv. Möllendorff geäußerten Ansicht, daß das erste Auftreten der Farbe im Harne auf filtratorischer Tätigkeit der Glomeruli beruht, bestätigt. Es hat sich aber des weiteren ergeben, daß nach der primären totalen Entfärbung des Harnes, nach einer längeren Zwischenzeit eine sekundäre Verfärbung desselben auftritt, die nur auf sekretorische Tätigkeit der Epithelien zurückgeführt werden kann. Es bestehen demnach sowohl die Anschauungen vonv. Möllendorff als vonGurwitsch in dieser Hinsicht zu Recht.
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Anikin, A.W. Zur Streitfrage der Farbstoffspeicherung und Ausscheidung in der Niere. Z.Zellforsch 6, 541–557 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01266625
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