Ein neues einheimischesBatrachospermum sowie Beobachtungen an anderen einheimischenBatrachospermum-Arten

Zusammenfassung

• 1. Batrachospermum Skujae n. sp. ist durch die Ausbildung von Monosporangien auf den Sexualpflanzen bemerkenswert. Es lassen sich verschiedene Grade des Zurücktretens der sexuellen Fortpflanzung zugunsten der Monosporenbildung feststellen. Viele Karpogone abortieren ohne ersichtlichen Grund, d.h. obwohl reichlich Spermatien zur Verfügung stehen, andere werden zwar „bestäubt“ und oft auch befruchtet, entwickeln sich aber nicht weiter. Im allgemeinen besteht ein deutlicher Antagonismus zwischen Bildung von Monosporen und Gonimoblasten; am reichlichsten Gonimoblasten bilden Thalli, die überhaupt keine Monosporangien tragen. Zwischen Monosporen und Spermatien kommen alle morphologischen und offenbar auch physiologischen Übergänge vor.

• 2. An zweiBatrachospermum-Arten wurde versucht, die aktive Beweglichkeit der Spermatien zu beobachten. Neben Spermatien, die geringfügige Lokomotion zeigen, kommen häufig solche vor, die innerhalb der Thallusgallerte lebhaft und lange Zeit an Ort rotieren. Amöboidie wurde niemals beobachtet.

• 3. In den Bächen des Gebietes von Moosbrunn (südöstlich von Wien) wurde das in Mitteleuropa selteneBatrachospermum atrum (=B. Dillenii = B. Gallaei) in der unisexuellen Ausbildung reichlich angetroffen.