Untersuchungen zur Regeneration des Lymphabflusses nach Dünndarmtransplantation

Summary

Since the resorption of long-chained fatty acids proceeds exclusively via the lymphatics, the regeneration of lymphatic flow from small bowel grafts takes on a significant role. An isogene, heterotopic small bowel transplant was performed in a total of 54 Lewis rats, whereby 27 animals received no immunosuppression (group A) and the remaining 27 rats received cyclosporin A (group B). The lymphatic regeneration was determined by instilling dye into the mesenterial lymph nodes of the graft between day 1 and day 42 after transplantation and measuring the interval between instillation and appearance in the retroperitoneal lymph channels of the host. Additionally, the severity of the lymph edema was examined in histological slides, and the lymph vessels of the villi were examined for the presence of chylomicrons. In group A the passage of the dye into the lymphatic system first occurred on day 3 after transplantation, namely after a mean of 11.8 min, while in group B the lymph channels of the retroperitoneum first became visible on day 7 after transplantation (mean 8 min after instillation). Passage of the dye out of the lymphatic system of the graft was prompt and unhindered from day 10 in group A and from day 14 after transplantation in group B. In all grafts there was a marked interstitial lymph edema during the first week, and it was less severe in both groups up to day 14. Chylomicrons in the villi were observed in group A as of day 10 and after two weeks in group B. Regeneration of the lymphatics in small bowel grafts thus appears to be adequate for enteral nutrition only after 14 days.

Zusammenfassung

Da die Resorption langkettiger Fettsäuren ausschließlich über den Lymphweg funktioniert, kommt der Regeneration des Lymphabflusses aus Dünndarmtransplantaten eine entscheidende Rolle zu. Bei insgesamt 54 Lewis Ratten erfolgte eine isogene, heterotope Dünndarmtransplantation, wobei 27 Tiere keine Immunosuppression (Gruppe A) und die restlichen 27 Ratten Cyclosporin A erhielten (Gruppe B). Die Regeneration des Lymphabflusses wurde dadurch ermittelt, daß zwischen dem ersten und dem 42. Tag nach Transplantation ein Farbstoff in die mesenterialen Lymphknoten des Transplantates instilliert und die zeitliche Verzögerung zwischen Instillation und Darstellung der retroperitonealen Lymphbahnen des Empfüngers gemessen wurde. Zusätzlich wurde an histologischen Schnitten der Schweregrad des Lymphoedems beurteilt und die Lymphgefäße des Zottenstromas auf das Vorhandensein von Chylomicronen untersucht. In Gruppe A floß der Farbstoff erstmals am dritten postoperativen Tag nach durchschnittlich 11,8 min ab, während in Gruppe B die Lymphbahnen des Retroperitoneums erst ab dem siebten Tag nach Transplantation zur Darstellung kamen (durchschnittlich 8 min nach Instillation). Ein prompter, ungehinderter Abfluß aus den Lymphbahnen des Transplantates fand in Gruppe A ab dem 10. und in Gruppe B ab dem 14. postoperativen Tag statt. Ein interstitielles Lymphoedem war wührend der ersten Woche in allen Transplantaten deutlich ausgeprügt und in beiden Gruppen bis zum 14. Tag nur noch schwach ausgebildet. Chylomikronen im Zottenstroma konnten in Gruppe A ab dem zehnten Tag und in Gruppe B erst nach zwei Wochen beobachtet werden. Die Regeneration des Lymphabflusses aus Dünndarmtransplantaten scheint somit erst nach 14 Tagen für eine enterale Belastung ausreichend zu sein.