Der reduzierte Ernährungszustand des chirurgischen Tumorpatienten —Ein Risikofaktor für postoperative Komplikationen?

Summary

In recent years nutritional status gained greater attention as a surgical risk factor. In 100 patients with solid and operable tumours nutritional assessment with different types of measurements (dietary habits, ideal weight/height, triceps skinfold, arm muscle circumference, creatinineheight index, serum protein, albumin, prealbumin, cholinesterase, transferrin, total peripheral lymphocytes, and skin tests) was performed. Individual abnormal nutritional measurements were compared with the incidence of complications postoperatively, which were found in 32 out of 95 patients. These complications appeared more often in correlation with the decline of nutritional status. However, we could not prove a statistically significant correlation between the examined parameters themselves and the incidence or lack, respectively, of postoperative complications. Possible reasons are discussed.

Zusammenfassung

Dem Ernährungszustand als allgemeinem Risikofaktor wird in neuerer Zeit mehr Beachtung geschenkt. Bei 100 Patienten mit soliden operablen Tumoren wurde eine ausführliche Erhebung des Ernährungszustandes durchgeführt (Anamnese, KG, OKG, Tricepshautfaltenmessung THF, Armmuskelumfangsmessung AMU, Kreatininindex KI, Protein- und Albuminbestimmung im Serum, Präalbumin, Cholinesterase, Transferrin, Immunstatus). Das individuelle Defizit des Ernährungszustandes wurde mit Hilfe eines einfachen Systems quantifiziert und mit dem Auftreten postoperativer Komplikationen verglichen. Bei 32 von 95 operierten Patienten traten Komplikationen auf. Diese nahmen mit einer Verschlechterung des Ernährungszustandes zu. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einzelnen Meßgrößen und dem Vorhandensein bzw. Fehlen von postoperativen Komplikationen ließ sich allerdings nicht nachweisen. Mögliche Zusammenhänge werden diskutiert.