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Die Verteilung von Fragmentationen und achromatischen Stellen auf den Chromosomen von Vicia faba nach Behandlung mit Schwermetallsalzen

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Anzahl der Fragmentationen und achromatischen Stellen auf den beiden Chromosomengruppen der Wurzelspitzenmitose vonVicia faba (2 große = SAT-Chromosomen und 5 kleine = m-Chromosomen) wurde in Abhängigkeit von verschiedenen Konzentrationen (10−2 bis 10−5 mol.) von Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Kupfer-, Chrom-, Kadmium-, Mangan-, Zinknitraten bestimmt.

  2. 2.

    Die spontanen Fragmentationen sind auf die SAT-Zone und Insertionsregion der großen Chromosomen beschränkt sowie auf die 3 mittleren Regionen der kleinen Chromosomen. Nach Schwermetalleinwirkung finden sich auf dem SAT-Chromosom 5, auf den kleinen Chromosomen 3 weitere bruchempfindliche Stellen.

  3. 3.

    Die Brüche verteilen sich ungleichmäßig über das Genom, wobei eine spezifische Reihenfolge in der Bevorzugung der SAT-Chromosomen zu erkennen ist. Die Extreme sind Mangan mit einem Verhältnis m: SAT-Chromosom = 5∶145,0 und Kupfer mit 5∶3,8 (normal 5∶2,0). Die Kontrolle (Einwirkung des Nährmediums) besitzt ein Verhältnis von 5∶28,7.

  4. 4.

    Kupfer ruft unabhängig vom Nährmedium (rechnerisch ermittelt) allein auf den kleinen Chromosomen eine größere Anzahl von Fragmentationen hervor als auf den großen, wobei die Wirkung im Bereich der Insertionsstelle liegt.

  5. 5.

    Die verwendeten Schwermetalle greifen in allen Konzentrationen die SAT-Chromosomen bevorzugt an; doch findet in Abhängigkeit von der Konzentration eine statistisch gesicherte Verschiebung der Bruchhäufigkeit auf diesen Chromosomen statt, wobei zwischen der SAT Zone und der Insertionsregion ein Empfindlichkeitswechsel stattfinden kann.

  6. 6.

    Die achromatischen Stellen treten bevorzugt auf den kleinen m-Chromosomen auf. Wie bei den Brüchen findet sich auch hier eine Verschiebung der Empfindlichkeit bestimmer Chromosomenorte in Abhängigkeit von der Konzentration.

  7. 7.

    Die Lage der heterochromatischen Bezirke vonVicia faba wird im Hinblick auf die Fragmentationsbereitschaft untersucht. Es konnte gezeigt werden, daß Brüche und achromatische Stellen an eben diesen Chromosomenorten bevorzugt auftreten.

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Unter Verwendung eines Teiles einer Dissertation der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Fakultät der Universität Freiburg i. Br. Herrn Professor Dr. F.Oehlkers danke ich für seine großzügige Unterstützung und fördernde Anteilnahme am Fortgang der Untersuchungen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft bin ich für die Überlassung eines Mikroskops zu Dank verpflichtet.

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Gläss, E. Die Verteilung von Fragmentationen und achromatischen Stellen auf den Chromosomen von Vicia faba nach Behandlung mit Schwermetallsalzen. Chromosoma 8, 260–284 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01259503

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