Zusammenfassung
Die Untersuchungen im Gebiet von Wolfsberg hatten also folgende Ergebnisse:
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1.
Der Formenreichtum konnte zwar vermutlich noch keineswegs erschöpfend erfaßt werden, er zeigt jedoch eine derart große Variabilität, also einen Allelreichtum, daß das Gebiet als zum Mannigfaltigkeitszentrum der Population gehörig bezeichnet werden muß.
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2.
Die Größe der Blüten, gemessen an der Länge der freien Perigonabschnitte schwankt von 20 mm bis 43 mm, wobei die großen Formen (nicht Individuen!) mit über 30 mm mit 64,6%, gegenüber den kleinen Formen (bis 30 mm) etwas überwiegen.
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3.
Breite der Perigonabschnitte und Lage der größten Breite stehen in keinem Zusammenhang mit der Blütengröße. Nur extreme Breite (über 0,40 der Länge) fehlen bei kleinblütigen Formen.
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4.
Die Farbstoffverteilung zeigt eine enorme Mannigfaltigkeit und steht in keinem Zusammenhang mit der Blütengröße. Nebeneinander könnenbei verschiedenem Untergrund — die gleichen Zeichnungen bei verschiedener Blütengröße auftreten, was eine Abhängigkeit der Größe von Außenfaktoren vermuten läßt.
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5.
Das Narben-Antheren-Verhältnis steht in keinem Zusammenhang mit der Blütengröße.
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6.
Daher sind sämtliche, zur Differenzierung von „Crocus vernus s. str.“ und „Crocus albiflorus“ herangezogenen „Merkmale“ zur Trennung der beiden Formen ungeeignet, sobald man sie im Gebiet des Mannigfaltigkeitszentrum anzuwenden versucht.
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Buxbaum, F. Variationsbreitestudien anCrocus vernus Wulf. sens. lat.. Osterr bot Z 95, 451–469 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01256695
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01256695