Zum Problem des 0-D-Phasenwechsels bei Influenza-A-Virus

Zusammenfassung

• 1. Durch Passagen von Lungen- und Tracheagewebe mit Influenza-A-Virus in der D-Phase infizierter Hühnerembryonen nach der Methode vonMagill undSugg ebenso wie durch Verimpfung von D-Phase-Virus zusammen mit Schüttelblut vom Menschen ist es möglich, eine Virusmodifikation zu erhalten, die das Hämagglutinationsbild der O-Phase bietet.

• 2. Das so modifizierte Virus zeigt jedoch außer der für die O-Phase typischen Agglutinationsfähigkeit die Kriterien der D-Phase nachBurnet.

• 3. Die Infektiosität des durch Schüttelblutzusatz modifizierten Virus sinkt nicht nur für den Amnionsack, sondern auch für die Zellen der Allantoismembran stark ab.

• 4. Das Ergebnis unserer Versuche deutet darauf hin, daß es sich bei dem durch Schüttelblutzusatz gewonnenen Virus mit dem Hämagglutinationsbild der O-Phase nicht um eine echte O-Phase handelt; es zeigt vielmehr die Charakteristika der vonBriody beschriebenen XO-Phase.

• 5. In Übereinstimmung mitBurnet undBriody und im Gegensatz zuMagill undSugg halten wir es auf Grund der Ergebnisse unserer Untersuchungen für unwahrscheinlich, daß eine Rückverwandlung von D-Phase-Virus in die echte O-Phase möglich ist. Es kann daher daran festgehalten werden, daß es sich bei der D-Phase nachBurnet um eine echte genetische Mutation des Virus handelt.