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Die Kupferresistenz des Protoplasmas höherer Pflanzen auf Kupfererzböden

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Zusammenfassung

In vorliegender Arbeit wird die protoplasmatische Kupferresistenz höherer Pflanzen auf Kupfererzböden vergleichend untersucht. Bei den Kupferstandorten handelt es sich um Schlackenhalden ehemaliger keltischer Kupferschmelzöfen im Bergbaugebiet des Hochkönigs, Land Salzburg. Die Untersuchungen ergaben folgendes:

  1. 1.

    Der Verlauf der Kupfernekrose in hypotonischen CuSO3-Lösungen ist innerhalb der höheren Pflanzen sehr ähnlich. Das Kupfersulfat permeierte Schnittes waren empfindlicher als rundliche. Bei Einwirkung höherer Konzentrationen tritt insbesondere bei relativ kupferempfindlichen Arten mitunter eine Verzögerung der Kupferschädigung auf, die mit der Bildung von Schutzschichten erklärt wird und bei deren Zustandekommen auch Differenzeffekte mitwirken dürften.

  2. 2.

    Mit Pflanzen auf normalem, kupferfreiem Boden verglichen, ist die artspezifische plasmatische Kupferresistenz von Kupferpionierpflanzen im Endeffekt, d. h. nach 48 Stunden, nicht höher als die anderer ökologischer Typen der näheren Umgebung. Bei der KupferpflanzeSilene inflata var.humilis, mit Hauptvorkommen auf stark kupferhaltigen Böden, war jedoch eine auffallend hohe „Schockresistenz“ gegen Kupfersulfat festzustellen.

  3. 3.

    Vergleicht man die plasmatische Kupferresistenz ein und derselben Pionierart auf Normalboden und auf Kupferboden, so zeigte sich eine z. T. beträchtliche Kupferabhärtung in Form eines erhöhten absoluten Resistenzniveaus bei jenen Arten, die am weitesten in kupferhaltigen Boden vorstoßen.

Obwohl die höheren Kupferpflanzen unter gleichen Bedingungen sich im absoluten artspezifischen Resistenzniveau nicht von anderen ökologischen Typen unterscheiden, zeigen sie doch Besonderheiten in der Dynamik des plasmatischen Resistenzverhaltens in Form einer gesteigerten Schockresistenz oder besseren Abhärtungsfähigkeit des Protoplasmas. Diese Eigentümlichkeiten der protoplasmatischen Kupferresistenz dürften jedoch nicht nur bei der Existenz der Pflanzen speziell auf Kupferböden, sondern auch auf anderen Schwermetallböden eine wesentliche Rolle spielen.

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Meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Karl Höfler, zum 70. Geburtstag gewidmet.

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Repp, G. Die Kupferresistenz des Protoplasmas höherer Pflanzen auf Kupfererzböden. Protoplasma 57, 643–659 (1963). https://doi.org/10.1007/BF01252083

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