Zusammenfassung
-
1.
Ein kontrastreiches AnfÄrben der ZellwÄnde sehr junger meristematischer Gewebe kann mit den gewöhnlichen FÄrbemethoden nicht zufriedenstellend erreicht werden. Die FÄrbeverfahren genügen vor allem dann den Anforderungen meist nicht, wenn mikrophotographische Aufnahmen von den PrÄparaten gemacht werden sollen. Es wurde deshalb versucht, gewisse optische Effekte in der Mikroskopie für diese Zwecke nutzbar zu machen.
-
2.
Sehr kontrastreich treten die ZellwÄnde hervor, wenn das Phasenkontrastverfahren angewendet wird. Da sich die ZellwÄnde hierdurch auf den Mikrophotos als hellglÄnzende Umrahmungen der Zellen hervorheben lassen und dadurch auch Unterschiede in der Zellwanddicke deutlicher werden, können zusammengehörige Zellgruppen besser identifiziert werden.
-
3.
Zellgruppen, die in Etagen oder ganzen Zellreihen angeordnet sind, können durch das Polarisationsverfahren besonders gut sichtbar gemacht werden. Bei Einstellung der Zellreihen in der Schwingungsebene des Polarisators erscheinen — unter Anwendung eines Kompensationseffektes — die lÄngsgerichteten ZellwÄnde auf der Mikrophotographie schwarz, die quergestellten dagegen wei\. Durch diese Methode kann man die Zellanordnung auf den PrÄparaten sehr markant hervorheben. Alle Arten von Kambien lassen sich auf diese Weise sehr eindrucksvoll darstellen.
Literatur
Frey, A., 1926: Die submikroskopische Struktur der Zellmembranen. Jb. wiss. Bot.65, 195–233.
—, 1927: Das Wesen der Chlorzinkjodreaktion und das Problem des Faserdichroismus. Jb. wiss. Bot.67, 597–634.
Frey-Wyssling, A., 1930: Mikroskopische Technik der Micell-Untersuchung von Zellmembranen. Z. Mikrosk.47, 1–46.
-1938: Submikroskopische Morphologie des Protoplasmas und seiner Derivate. Protoplasma-Monographie15.
—, 1942: über ZellwÄnde mit Röhrenstruktur. Jb. wiss. Bot.90, 705–730.
—, 1952: Kontrasteffekt dicker Objekte im Phasenmikroskop. Naturwiss.39, 145.
—, 1953: Kontrasteffekt linsenartiger Objekte im Phasenmikroskop. Naturw.40, 517.
Johansen, D. A., 1940: Plant microtechnique. New York and London.
Menzel, E., 1957: Das Phasenkontrastverfahren. In: Handbuch der Mikroskopie- in der Technik, herausgeg. von H. Freund. Band I, Teil 1, Frankfurt a. M.
Roth, I., 1953: Entwicklungsgeschichtliche und histogenetische Studien an Sarracenia-SchlauchblÄttern. Planta43, 133–162.
—, 1954: über die Entstehung dorsaler BlattschlÄuche beiAnthurium scherzerianum Schott. Planta44, 543–561.
—, 1957: Relation between the histogenesis of the leaf and its external shape. Bot, Gaz.118, 237–245.
Stosch, H. A. v., 1955: Zur Darstellung pflanzlicher Meristeme. Z. Mikrosk.67, 305–310.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Die Untersuchungen wurden am Zeiss-Standardmikroskop mit KPL-Okular 12,5 und Achromatobjektiv 40 durchgeführt.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Roth, I., Nedel, J.O. Polarisation und Phasenkontrast-Verfahren als Hilfsmittel bei der photographischen Wiedergabe mikroskopischer PrÄparate von Pflanzengeweben. Protoplasma 49, 296–306 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01246487
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01246487