Die geschichtliche Entwicklung der Herstellung von Trockenimpfstoffen, insbesondere für den Blatternschutz

Zusammenfassung

• 1. Die Bereitstellung von trockenen Impfstoffen gegen Blattern ist bereits aus der Zeit der Variolation bekannt.

• 2. Dieses Verfahren hat sich als willkommenes Hilfsmittel in die Epoche der Vaccination hinübergerettet und fand Verwendung, wenn flüssiger Impfstoff oder Impflinge, von denen Pustelinhalt hätte entnommen werden können, nicht vorhanden waren. Das war noch in einer Zeit, als animale Lymphe noch nicht zur Verfügung stand.

• 3. Aber auch nach Bereitstellung von durchaus gut brauchbaren animalen Lymphen hat man den Gedanken an trockene Impfstoffe nicht aufgegeben, die sich auch unter schwierigen Verhältnissen, namentlich in heißen Ländern bewährten.

• 4. Man befaßte sich deshalb systematisch mit der Trockenlegung animaler Lymphe und hat im Laufe der Zeiten eine Reihe von Verfahren ausgearbeitet.

• 5. Im wesentlichen kam es darauf an, den von Haus aus wasserhaltigen Impfstoff zu trocknen, zu vermählen und entsprechend haltbar aufzubewahren.

• 6. Dafür wurden empfohlen:

• a) Adsorption der Feuchtigkeit durch wasseranziehende Mittel, wie Schwefelsäure, Phosphorsäurepentoxyd, Chlorcalcmm, wasserfreies Calciumsulfat (Drierit).

• b) Entfernen der Feuchtigkeit durch Ausfrierenlassen bei niederer Temperatur.

• c) Absaugen der Feuchtigkeit durch länger einwirkendes Absaugen entweder allein oder in Verbindung mit a oder b oder mit a und b.

• 7. Um das Absaugen unter höherem Vakuum haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten die amerikanischen Autoren besonders verdient gemacht, die mit sehr sinnreichen Verfahren technisch und biologisch einwandfreie Trockenprodukte erzielten.