Untersuchung und Betrachtung der rheumatischen Erkrankung als Auto-Aggressionskrankheit im Zusammenhang mit dysregulierten Abwehrsystemen

Zusammenfassung

• 1. Das Auftreten einer Substanz von Humanglobulinbeschaffenheit mit den Eigenschaften eines Autoantikörpers wurde im Serum von Rheumatikernj bei einem größeren Untersuchungsmaterial festgestellt. Die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises werden in diesem Zusammenhang den Autoaggressions-krankheiten, wie sie von der Immunhämatologie her bekannt sind, zugeordnet.

• 2. Im Zusammenhang mit der klinischen Erfahrung über die auf die Zeitdauer der Medikation beschränkte Wirkung von Cortison bzw. ACTH bei den Autoaggressionskrankheiten des Blutes und bei den sogenannten Kollagenkrankheiten — in Ableitung von fremden und eigenen experimentellen Untersuchungsergebnissen — wird der Einfluß von Cortison auf immunologische Vorgänge bei den Auto-aggressionskrankheiten neben einer mőglichen hemmenden Wirkung auf die Antikörper-oder Autoantikörperbildung in einer hemmenden Wirkung auf die Bindung eines Autoantikörpers an das ihm serologisch entsprechende Gewebs-oder Zellsubstrat gesehen.

• 3. Die bei Rheumatikern mehrfach beobachtete Dysregulation verschiedener Abwehrsysteme (Empfindlichkeitssystem, Hypophysen-Nebennierenrindensystem, vegetatives Nerven-Zwischenhirnsystem) wird in seinem Einfluß auf die Entstehung und auf die Wirkung autoaggressiver Substanzen überprüft. An Hand eines Schemas wird in einer Arbeitshypothese, welche sich auf das Vorliegen dysregulierter Abwehrsysteme in Zusammenhang mit dem Auftreten autoaggressiver Substanzen begründet, der mögliche Ablauf rheumatischer Erkrankungen von einem auslösenden Infekt beginnend und zur Bildung eines Autoantigens und Autoantikörpers überleitend bis zur endgültigen Fixierung des rheumatischen Geschehens in seiner chronisch-rezidivierenden Form durch parallergische Einflüsse und bedingte Reflexe diskutiert.