Zusammenfassung und Schlußfolgerung
Die Ergebnisse der histologischen Untersuchungen berechtigen uns zu der Annahme, daß die verwendeten Cytostatica Azaserin, Aminopterin und Triäthylmelamin in niedriger Dosierung eine Schädigung der Kaninchenplacenta hervorrufen und zwar in unterschiedlich ausgeprägten Stadien des Zellunterganges im Bereiche der einzelnen Placentome mit reaktiver Hyperämie der fetalen Capillaren. Die Muttertiere vertragen weit höhere Dosen. Die Gelbkörper werden nicht beeinflußt. Daher nehmen wir im Zusammenhang mit unserer ersten Arbeit an, daß beim Kaninchen der Placenta in der Entwicklung des weiblichen Genitales eine hormonale Funktion zuzuschreiben ist. Wenn die Placenta durch die Cytostatica geschädigt ist und der Fet bis zum Wurftermin weiterlebt, dann fehlt den weiblichen Früchten der Stimulus zur Rückbildung der Wolffschen Gänge durch die placentaren Hormone. Auf diese Weise können wir heute erklären, wie es zum Stehenbleiben der früher beschriebenen Reste des Wolffschen Ganges beim neugeborenen, weiblichen Tier kommt. Die im Gelbkörper produzierten Hormone dürften für die Ausbildung des weiblichen Genitales beim Kaninchen keine erhebliche Rolle spielen.
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Preisler, O., Fettig, O. Die Einwirkung von Cytostatica auf die Kaninchen-Placenta und das Corpus luteum. Arch. Gynak. 194, 346–354 (1961). https://doi.org/10.1007/BF01189958
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