Zusammenfassung
Im Rahmen des kristallinen Odenwaldes nimmt das Melibokusmassiv eine gewisse Sonderstellung ein. Es fehlen die sonst auftretenden varistischen Richtungen.
Im einzelnen wurden folgende Feststellungen gemacht:
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1.
Das Melibokusmassiv besteht aus einem Biotitgranit, der sich vor den, übrigen Graniten des Odenwaldes durch seine relative Reinheit auszeichnet. Am Kontakt entwickelt sich eine saure Randfazies von aplitischem Charakter. Der Kontakt ist diskordant.
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2.
Die granitische Intrusion traf eine Serie bereits nietamorpher Gesteine an, die am Kontakt unter Injektion nochmals metamorphosiert wurden. Als Ausgangsmaterial kommen vorwiegend grauwackenartige Gesteine in Betracht. Bei den amphibolitischen Lagen innerhalb der metamorphen Schiefer handelt es sich hauptsächlich um Paragesteine.
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3.
Die tektonischen Verhältnisse im Massiv sind folgende: Es wurden zwei bevorzugte Kluftrichtungen festgestellt: Ein System mit mittlerem Streichen von IN 10° E folgt der Streckung im Granit, die oft in Schieferung Übergeht. Ein zweites, sehr scharf ausgeprägtes System pendelt um die EW-Richtung: Ihr folgen, ebenfalls scharf ausgerichtet, die lamprophyrischen Gänge von malchitischem Typus. Die EW-Klüfte sind im Sinne von Cloos als K-Klüfte, die NS-Klüfte als S-Klüfte zu bezeichnen. Auftreten nach und stofflich in drei Gruppen gliedern:
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a)
die Aplite mit unregelmäßiger Streichrichtung;
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b)
die Malchite und Alsbachite, die fächerförmig angeordnet sind, wobei sich der „Fächer” nach Osten öffnet, und
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c)
die Vogesite und Minetten, die in der Regel senkrecht auf den Malchiten stehen.
Die Beobachtungen sprechen für einen Granitpluton, der diskordant, konform und disharmonisch in das NE-gerichtete Schiefergebirge des Odenwaldes eingedrungen ist, und dessen Zentrum in der Rheinebene liegt. Es handelt sich um einen posttektonischen Pluton, dessen Intrusion zeitlich etwa ins Oberkarbon oder gar ins Rotliegende zu stellen ist.
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4.
Bei den auftretenden Erzen handelt es sich um Bildungen, die mit magmatischen Vorgängen in keinem direkten Zusammenhang stehen. Die lokale Anreicherung von Pyrit ist in den meisten Fällen hydrothermal und beruht auf Pyritisierung der Magnetite. Der oft beachtliche Titanitgehalt vieler untersuchter Gesteine ist im wesentlichen auf ehemalige Hämatitilmenite zurückzuführen, die während des hydrothermalen Nachhalls in Rutil und Eisenglanz umgewandelt wurden. Durch Reaktion des freigewordenen Titans mit Ca und SiO2 der Silikate bildeten sich die Titanitidioblasten.
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Das Manuskript wurde in ausführlicherer Form von der Naturw.-Mathem. Fakultät der Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg im Juli 1954 als Dissertation angenommen.
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Friendrich, G. Beiträge zur Petrographie des Odenwaldes VIII. Mitteilung Das Granitmassiv des Melibokus im Odenwald und seine Randzone. Heidelberger Beitrage 5, 65–99 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01129853
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