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Die Hautdrüsenorgane (Hardersche Drüsen, Inguinaldrüsen, Präputialdrüsen, Analdrüsen, Kaudaldrüsen, Kieferdrüsen) der Laboratoriumsnagetiere und die Frage ihrer Abhängigkeit von den Geschlechtsdrüsen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es wird auf Grund eigener Untersuchungen und der vorhandenen Literatur eine zusammenfassende Darstellung der Hautdrüsenorgane der 4 Laboratoriumsnagetiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Ratte, Maus) gegeben, insbesondere in bezug auf ihre mikroskopische Anatomie; vom anatomischen Verhalten ausgehend wird versucht, Einheitlichkeit in die bisher zum Teil recht verworrene Nomenklatur dieser Drüsen zu bringen.

  2. 2.

    Es wird die Frage diskutiert, wieweit diese Drüsenorgane als sekundäre Geschlechtsorgane aufzufassen, bzw. in ihrem Verhalten abhängig von den Geschlechtsdrüsen und ihren Hormonen sind. Zur Beantwortung dieser Frage werden die bisher bekannten Tatsachen herangezogen und neue eigene experimentelle Untersuchungen an Kaninchen und Mäusen mit Hypophysenvorderlappen- und verschiedenen Ovarialpräparaten gemacht. Dabei kommt Verfasser zu folgenden Ergebnissen:

  1. a)

    Für den weißen Teil derHarderschen Drüse des Kaninchens ist auf Grund der Versuche eine Abhängigkeit vom Follikelhormon nicht unwahrscheinlich.

  2. b)

    Für den braunen Teil der Inguinaldrüse des Kaninchens ist auf Grund der eigenen Versuche und der UntersuchungenCourants eine Beeinflussung des Verhaltens durch ein erhöhtes Angebot an Follikelhormon wahrscheinlich.

  3. c)

    Für die Präputialdrüsen der Maus kann nach den an männlichen Tieren angestellten Untersuchungen von Voss als sicher gelten, daß sie von Geschlechtshormonen in ihrem Verhalten abhängig sind, wenn auch bei den eigenen in anderer Weise an Weibchen angestellten Versuchen diese Abhhängigkeit nicht gefunden werden konnte.

  4. d)

    Bei den mit Corpus luteum-, Gesamtovarial- und Hypophysenvorderlappen-Präparaten angestellten Versuchen, sowie bei den anderen Hautdrüsenorganen von Kaninchen und Meerschweinchen wurde ein weniger einheitliches Ergebnis erzielt, bzw. es konnte eine Abhängigkeit von den Geschlechtsdrüsen und ihren Hormonen bisher überhaupt nicht gefunden werden.

  5. e)

    Beim Vergleich der Hautdrüsenorgane von infantilen, erwachsenen, männlichen, weiblichen, kastrierten, unkastrierten, graviden und laktierenden Tieren konnte in den eigenen Untersuchungen — in Übereinstimmung mitSprinz — nur eine bedeutend schwächere Ausbildung der Kaudaldrüse beim weiblichen Meerschweinchen beobachtet werden.

  6. 3.

    In denHarderschen Drüsen von Ratten und weißen Mäusen finden sich Gebilde, die den als Corpora amylacea bezeichneten Konkrementen in der Prostata ähneln und die wohl aus eingedicktem Sekret herzuleiten sind; sie geben hämatoidinartige Reaktionen.

  7. 4.

    In denHarderschen Drüsen von grauen wilden Hausmäusen findet sich im Stroma ein feinkörniges Pigment; es gibt melaninähnliche Reaktionen.

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Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft ausgeführt.

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Buschke, W. Die Hautdrüsenorgane (Hardersche Drüsen, Inguinaldrüsen, Präputialdrüsen, Analdrüsen, Kaudaldrüsen, Kieferdrüsen) der Laboratoriumsnagetiere und die Frage ihrer Abhängigkeit von den Geschlechtsdrüsen. Z.Zellforsch 18, 217–243 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01094516

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