Zusammenfassung
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1.
Gerstenpartien sind im halbtechnischen Maßstab in Anlehnung an das Herstellungsverfahren für parboiled-rice unter festgelegten Bedingungen einer Feuchtigkeits- und Wärmebehandlung ausgesetzt worden. Aus der behandelten Rohgerste konnten Graupen hergestellt werden, deren Thiamingehalt gegenüber dem von Graupen aus nicht behandelter Rohgerste merklich erhöht war, je nach Graupensorte um 56 bis 87%.
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2.
Um eine ähnliche Vitaminanreicherung im Weizen und Roggen zu erzielen, sind zunächst kleine Mengen im Laboratorium unter wechselnden Versuchsbedingungen hydrothermisch behandelt worden. Durch ein besonderes Bohrverfahren hat sich ein schalenfreies Endospermmehl gewinnen lasse. Der Thiamin-, Nicotinsäure- und Mineralstoffgehalt der Endospermmehle ist ermittelt worden.
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3.
Feuchtigkeitsgehalt, Temperatur und Behandlungszeit, unter denen eine Vitamin-und Mineralstoffanreicherung im Endosperm eintritt, sind festgelegt worden.
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4.
Mahlversuche mit behandelten Weizen- und Roggenpartien sowie Untersuchungen des Vitamin- und Mineralstoffgehaltes der Passagenmehle haben die offenbar auf Diffusion beruhende Veränderung der Vitamin- und Mineralstoffverteilung im hydrothermisch behandelten Getreide bestätigt.
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Nach einem Vortrag auf dem 5. Intern. Ernährungs-Kongreß, Washington, D. C. 1.-7. 9. 1960.
Die Arbeit wurde durch eine Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt, wofür wir auch an dieser Stelle herzlich danken.
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Rohrlich, M., Hopp, V. Veränderung der Vitamin- und Mineralstoffverteilung im Getreidekorn durch hydrothermisches Behandeln. Z Lebensm Unters Forch 114, 269–279 (1961). https://doi.org/10.1007/BF01088715
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01088715