Zusammenfassung
Es sind zwei Gründe dafür ausfindig gemacht worden, daß Polyäthylenglykole (PÄG) verschiedene Mengen von Reaktionspartnern binden und dadurch die Deutung der Ergebnisse quantitativer, fällungsanalytischer Bestimmungen erschwert ist.
-
1.
PÄG können zweierlei Struktur aufweisen, die Zickzackstruktur und die Mäanderstruktur. Bei niedermolekularen liegt nur die Zickzackkette vor, da zur Ausbildung der Mäanderform in wäßriger Lösung 7 Äthylenoxydeiriheiten nötig sind. In einem Makromolekül sind beide Formen vorhanden. Die Mäanderform erweist sich im Sinne der Ausbildung eines unlöslichen Niederschlages auf Grund geringerer Hydratation reaktionsfähiger als die Zickzackkette. Die Bildungen von Anlagerungsverbindungen der Polyäthylenglykole sind demzufolge strukturbedingt. Die Mäanderstruktur addiert weniger Reaktionspartner als die Zickzackstruktur. Demzufolge werden bei Zunahme der Mäanderform, wie wir sie in den makromolekularen PÄG vorfinden, weniger Addenden gebunden.
-
2.
Die Anzahl der besetzten Sauerstoffatome hängt von der Größe des Reaktionspartners ab, wie ein Vergleich der Komplexe, die unter Verwendung von Addenden verschiedener Molekülgröße hergestellt wurden, lehrt. Der sog. „Oxonierungsgrad”, der vonWurzschmitt allgemeingültig mit 37 angegeben wurde, ist keine konstante Zahl. Er ist nicht nur durch die Struktur des einzelnen PÄG bestimmt, sondern auch durch die Dimension des Reaktionspartners.
Literatur
Kliffmüller, R.: Dtsch. Lebensmitt.-Rdsch.54, 59 (1958).
Springer, R., u.H. Weigand: Pharmaz. Ztg. (Frankfurt)104, 1018 (1959).
Springer, R., u.H. Isak: Dtsch. Apoth.-Ztg.103, 525 (1963).
Schwarzenbach, G.: Die komplexometrische Titration. Stuttgart: F. Enke 1957.
Wurzschmitt, B.: Z. analyt. Chem.134, 372 (1951/52).
Shaffer, C. B., u.F. H. Critchfield: Industr. Engng. Chem.19, 32 (1947).
Wurzschmitt, B.: Z. analyt. Chem.130, 105 (1950).
Baeyer, A., u.V. Villiger: Ber. dtsch. chem. Ges.1901, II 2679.
Schönfeldt, N.: Nature (Lond.)172, 820 (1953).
Coppini, D., u.H. Cameroni: Boll. chim. farmac.92, 363 (1953).
Staudinger, H.: Die hochmolekularen organischen Verbindungen. Berlin-Göttingen-Heidellberg: Springer 1932.
Sauter, E.: Z. physik. Chem.21, 161 (1932).
Rösch, M.: Kolloid-Z.150, 153 (1957).
Schönfeldt, N.: Oberflächenaktive Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft M.B.H. Stuttgart: 1959.
Staudinger, H., u.A. Lohmann: Justus Liebigs Ann. Chem.505, 49 (1933).
Rösch, M.: Kolloid-Z.147, 80 (1956).
Böhmke, G.: Fette u. Seifen62, 87 (1960).
Higuchi, T., u.J. Lach: J. Amer. pharmac. Ass. Sci. Edit.43, 465 (1954).
Moser, B.: Über die Einwirkung von Ammoniumbituminososulfonat auf Antiseptica sowie von Polyäthylenoxyd Addukten auf Antiseptica und Antibiotica. Dissertation Universität München 1960.
Hantzsch, A.: Dtsch. chem. Ges.52, 1543 (1919).
Remy, H.: Anorganische Chemie. Leipzig: Akadem. Verlags-Ges. 1959.
Brintzinger, H., u.H. Osswald: Z. anorg. allg. Chem.220, 177 (1934).
Chwala, A., u.A. Martina: Melliand Textilber.18, 998 (1937).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Herrn Prof. Dr. Dr.W. Diemair zum 65. Geburtstag gewidmet.
X. Mitteilung:Springer, R., u.H. Isak: Z. analytie. Chem.199, 363 (1963).
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Springer, R., Isak, H. Zur Analytik dermatologischer und kosmetischer Salbenzubereitungen. Z Lebensm Unters Forch 125, 428–436 (1964). https://doi.org/10.1007/BF01026905
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01026905