Zusammenfassung
Es wird ein Verfahren beschrieben, das zum Studium der objektiven Bestimmung der zentralen Sehschärfe ausgebaut wurde. Die Methode beruht auf dem Prinzip des Ony, ähnlich den Methoden vonOhm undGoldmann. Ein Sehobjekt in der Form eines Schachbrettmusters von konstanter Winkelgröße der gesamten Reizfläche und bekannten, jeweils veränderbaren Objektgrößen (von 11/2 Min. bis über 10) wird zur Erzeugung des Ony verwendet. Aus der Winkelgröße der Objekte (Schwellenwert) wird die Sehschärfe errechnet. Am Gerät tritt als neu die annähernd konstant bleibende Größe des Reizfeldes und ein Fixierungsrohr mit einstellbarer Größe des Objektfeldes auf. Auf besondere Exaktheit und Sauberkeit der Objektmuster muß größtes Gewicht gelegt werden. Es wird eine Beziehung der Pupillenweite zum Ony erstmals festgestellt. Das Minimum separabile wurde mit dieser Methode empirisch statistisch mit 2 Min. gefunden. Das Verfahren ist geeignet zur Untersuchung von Personen, die über ihre Sehschärfe nicht aussagen können oder wollen. Für die Gutachtertätigkeit kann diese Methode also große Bedeutung gewinnen. Die erhaltenen Werte sind praktisch verwendbar und stimmen mit denen der subjektiven Bestimmung genügend überein. Das Gerät ist für Visusbestimmung von 3/100–1,3 brauchbar. Die Fehlerbreite liegt unter 0,2. Bei Visuswerten unter 1/10 werden relativ zu hohe Werte erhalten. Die Fehlerbreite liegt hier aber in hundertstel Sehschärfe.
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Günther, G. Ein Gerät zur objektiven Prüfung der zentralen Sehschäfre. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 148, 430–442 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01019518
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