A_mh, eine Bombay-Variante mit Kryptantigen H

Zusammenfassung

Eine Bombay-Variante A_mh wird beschrieben, die an nativen Erythrozyten kein H, jedoch Le(b) und Spuren von A aufweist; im Serum findet sich ein wärmewirksames Anti-H neben Anti-A und -B. Nach RDE-(Receptor destroying enzyme)Behandlung wird an den Erythrozyten H freigelegt, das gegenüber H-nativ quantitative Unterschiede zeigt: Agglutinationswerte mit Anti-H_La und Anti-BH_Ee 70% von 0 und A₂, die Absorptionsfähigkeit an Anti-H_Ue und Anti-H_hu beträgt 50% gegenüber 0. Ein qualitativer Unterschied zu H-nativ und H-Krypt bei Erwachsenen zeigt sich nur in ausgebliebener Reaktion mit Anti-H_Lt, worin es mit H-nativ bei 0-Neugeborenen übereinstimmt, d. h. H liegt hier nur in glykolipoider, nicht in mukoider Form vor. Die Neuraminsäureschranke verhindert, H als eigen zu erkennen, wodurch die Anti-H-Bildung nicht gehemmt ist. Die Spuren von A (A_m) verhindern nicht, daß das eigene Anti-A auch noch gegen A₃ wirksam ist; durch RDE-Behandlung ist A so verstärkt, daß es nun das eigene Anti-A weitgehend absorbieren kann. Dieses sind Parallelen zu T und Anti-T beim Menschen.

Zusammen mit der gleichzeitigen Abschwächung von A und H bei Neugeborenen und mit der negativen Korrelation von A_Db zu H bei A₁ gibt diese Bombay-Variante Anlaß, die Stellung von H als Präcursor für A und B einzuschränken: A_m bis A₂ können parallel zu H aus einem gemeinsamen Präcursor entstehen, nur A₁ benötigt H als Präcursor.

Summary

Untreated red cells of the Bombay variant A_mh have traces of A. They are Le(b)-positive but H-negative. Following RDE-(Receptor destroying enzyme)treatment H is demonstrable by anti-H_La, -BH_Ee, and -H_Ue but not by anti-H_Lt. This type of reaction resembles that in 0-newborns: H is present only in the form of a glycolipoid but not in the form of a mucoid. The barrier of neuraminic acid prevents recognition of H as his own. Anti-H is present.

It has been shown that H as a precursor is necessary only for A₁ but not for A_m, A₃, and A₂.