Zusammenfassung
Ähnlich wie bei der tierexperimentellen Toxoplasmose konnte auch für die Listeriose nachgewiesen werden, daß Listerien, 40 schwangeren Ratten injiziert, nach verhältnismäßig kurzer Zeit die Placenta entrierten, fast immer zum Abort führten und in einigen Fällen auch typische Granulome hervorriefen. Da es sich um eine Anthropozoonose handelt, sind gewisse Rückschlüsse auf den Infektionsweg beim Menschen gestattet. Daher sollte bei Frauen, deren Anamnese durch Aborte, Totgeburten, Mißbildungen belastet ist, nach Beginn einer neuen Schwangerschaft dieProphylaxe durch Tetracycline erwogen werden, um Fehlgeburten bzw. schwere cerebrale Defekte nach Möglichkeit zu vermeiden (z. B. Aureomycin 3,0, d. h. bei stationärer Kontrolle 3 Tage lang 6stdl. je 250 mg). Da die Diagnose der diaplacentaren Infektion einstweilen nicht zu stellen ist, müssen serologische Reaktion, besonders aber unklares Fieber, als Notbehelf dienen und die Indikation zur antibiotischenTherapie gestatten.
Literatur
Born: Beitrag zur Frage der Listeriose beim Neugeborenen. Arch. Kinder. heilk.161, 174 (1955).
Paro Ka, F., L.Heoncal u. E.Men Iková: Beitrag zur menschlichen Listeriose. Schweiz. med. Wschr.1956, 808–811.
Schultz, Willi: Puerperalscharlach. Geburtsh. u. Frauenheilk.9, 251 (1949).
— Intraamniale Infektion und ihre Bedeutung für die Säuglingsmortalität und -morbidität. Internat. Gyn.-Kongr. Genf, Juli 1954, Kongr.bd. S. 987–994.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Schultz, W. Diaplacentare Infektion durch Listerien. Arch. Gynak. 189, 128–132 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00990652
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF00990652