über den Wirkungsmechanismus des Oxytocins

Zusammenfassung

Die Wirkung des Oxytocins auf die elektrischen Eigenschaften der Uterusmuskulatur wird an Hand der Veränderungen der Aktionspotentiale in Beziehung zur mechanischen Leistung untersucht. Das Oxytocin löst in kleinen Dosen physiologische Erregungssalven aus, deren Latenzzeit von der Konzentration des Wehenmittels abhängt. Die Zunahme der mechanischen Kontraktionshöhe ist durch eine Steigerung der tetanischen Erregungsfrequenz bedingt.

Es zeigt sich, da\ der durch steigende Oxytocindosen erzielte Tonusanstieg, der auch in der Wehenpause besteht, ebenso wie der sog. l'Tetanus uteri“ nicht durch physiologische tetanische Erregungen verursacht wird, sondern über einen anderen Verkürzungsmechanismus läuft. Durch die Veränderung der Einzelpotentiale werden Einblicke in die Alteration der elektrischen Eigenschaftender Muskelzelle gewonnen. Sie machen als Primärwirkung des Oxytocins eine Senkung des Membranpotentials wahrscheinlich, woraus sich die Steigerung der Erregbarkeit erklären lä\t. Die schon bei physiologischen Dosen vorhandene Verlängerung der Erholungsphase der Aktionspotentiale lä\t auf eine hemmende Stoffwechselwirkung schlie\en, die in einer zunehmenden Depression der normalen Erregungsbildung bei steigenden Dosen zum Ausdruck kommt und bei hohen Konzentrationen in einem völligen Auslöschen der tetanischen Erregungsbildung gipfelt.