Zusammenfassung
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1.
Bei primärer Leberschädigung besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Blutungen auch schon nach einmaliger Verabreichung von Dicumarol.
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2.
Nach plötzlichem Absetzen von Dicumarol entsteht eine reaktive Erhöhung des Prothrombinzeitindex.
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3.
Selbst bei nichttoxischen Dosen kann es in der Schwangerschaft zu intrauterinem Fruchttod kommen.
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4.
Lebendgeborene Jungtiere gehen fast alle in den ersten Tagen nach dem Wurf unter den Zeichen der inneren Verblutung, trotz Absetzen des Medikamentes und eines mütterlichen PZI von über 20%, ein.
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5.
Das durch die Muttermilch ausgeschiedene Dicumarol senkt den kindlichen PZI stärker, als den der Mutter.
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6.
Rutiniongaben bedeuten keinen sicheren Schutz gegen die inneren Verblutungen bei den Feten.
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7.
Während der Schwangerschaft sind kleinere Mengen von Dicumaroldosen notwendig, um eine „Therapeutische Senkung“ des PZI zu erreichen.
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8.
Trotz atoxischer Therapie besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Blutungen ex utero unter der Geburt.
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Auszugsweise vorgetragen auf der 118. Tagung der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Gynäkologie am 13. Mai 1950 in Köln.
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Esser, A. Erfahrungen mit Dicumarol in der Schwangerschaft und in der Laktationsperiode. Arch. Gynak. 179, 87–93 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00985519
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