Skip to main content
Log in

Zur Problematik des Wehendruckes im Uterus

  • Published:
Archiv für Gynäkologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Man diskutiert zwei Theorien, die bislang über das Verhalten des Bauchpressendruckes zum Uteruseigendruck existieren:

    1. A.

      die Sellheimsche Annahme, daß der Uterusinnendruck im Verlauf der Preßwehen nur um die Differenz zwischen Uteruseigendruck und Bauchpressendruck ansteigen soll, und

    2. B.

      die sog. Additionstheorie mit der Auffassung, daß sich der Bauchpressendruck vollständig zum Uteruseigendruck addiere.

    3. 2.

      Allein schon auf Grund physikalischer überlegungen und Berechnungen kann jedoch die von vielen Klinikern heute vertretene Additionstheorie nicht zutreffen. Sie berücksichtigt unter anderem die physikalischen Eigenschaften der Uteruswand (wie die Wanddicke, Funktion und Elastizitätsgröße des Myometriums) ungenügend. Die Additionstheorie hat lediglich für sehr dünne, biegungsschlaffe Membranen im Bauchraum eine gewisse Gültigkeit. Diese Anschauung wird durch einige Modellversuche bestätigt.

    4. 3.

      An 15 gesunden Kreißenden wurden sub partu uterine, vesicale und abdominelle Druckmessungen synchron und asynchron zum Wehenrhythnius durchgeführt. Danach addiert sich nur ein Teil des Bauchpressendruckes zum Uteruseigendruck. Im Gegensatz zur Additionstheorie bleibt der Uterusinnendruck normalerweise immerkleiner als der Bauchpressendruck.

    5. 4.

      Der Uterusinnendruck erreicht aber auch nicht, wieSellheim annahm, vollständig die Größe des Bauchpressendruckes. Der Uterusinnendruck ist meist um 30–50% kleiner als der gleichzeitig in der Blase ermittelte intraabdominelle Druck. Dieser für viele unverständliche Druckverlust läßt sich durch die Wanddicke und die elastischen sowie funktioneilen Eigenschaften der Uteruswand erklären.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Schatz, Fr.: Arch. Gynäk.3/4 (1871/72).

  2. Alvarez, H., andR. Caldeyro: Surg. Gynec. Obstet.91, 1 (1950).

    Google Scholar 

  3. Nixon, W. C. W.: J. Obstet. Gynaec. Brit. Emp.57, 111 (1957).

    Google Scholar 

  4. Smyth, C. N.: J. Obstet. Gynaec. Brit. Emp.57, 111 (1957).

    Google Scholar 

  5. Kaletsch, R.: Arch. Gynäk.188, 388 (1957).

    Google Scholar 

  6. Sellheim, H.: Die Geburt des Menschen. Wiesbaden 1913.

  7. Föppl, Aug.: Vorlesungen über technische Mechanik, Bd. III. 1951.

  8. Stegmann, H.: Geburtsh. u. Frauenheilk.14, 52, (1954). Siehe Literaturangaben.

    Google Scholar 

  9. Lahs, H.: Arch. Gynäk.3, 206 (1871).

    Google Scholar 

  10. Langreder, W.: Das Parametrium. Thieme 1955.

  11. Langreder, W.: Zbl. Gynäk.79, 19 (1957).

    Google Scholar 

  12. Langreder, W.: Geburtsh. u. Frauenheilk.6, 536 (1956).

    Google Scholar 

  13. Thiessen, P.: Geburtsh. u. Frauenheilk.7/8. 599 (1948).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Für die pekuniäre und apparative Unterstützung der vorliegenden Arbeit sci der Deutschen Forschungsgemeinschaft gedankt.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Langreder, W. Zur Problematik des Wehendruckes im Uterus. Arch. Gynak. 191, 109–121 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00976983

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00976983

Navigation