Zusammenfassung
Das pathologische Ödem der Körpusschleimhaut wird als eine Kreislaufstörung charakterisiert, und die möglichen Entstehungsursachen werden einer Betrachtung unterzogen. Diese basiert auf 44 untersuchten Fällen. Für die Pathogenese bedeutungsvoll erscheinende klinische Daten (Lebensalter, Art der Blutungsstörung, gynäkologischer Befund) werden mit dem histologischen Schleimhautbild in Verbindung gebracht. Danach ist eine hormonale Dysfunktion, besonders die ovarielle Insuffizienz, als Hauptursache des Korpusschleimhautödems anzunehmen. Eine mechanische Kreislaufbehinderung scheint dagegen nur von geringer Bedeutung zu sein. Einem Versuch, die anatomisch nicht zu begründenden Kreislaufstörungen zu erklären, wird dasRickersche Stufengesetz zugrunde gelegt. Danach lösen unspezifische Reize bestimmter Quantität über eine entsprechende Einstellung der peripheren Strombahn ganz bestimmte Kreislaufstörungen aus. Für die Strombahn der Korpusschleimhaut besonders in Betracht kommende Reize scheinen in einem plötzlichen Abfall des Geschlechtshormonspiegels und in zentralnervösen Impulsen zu bestehen.
Literatur
Arx: Zit. nachDerichsweiler.
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Ricker, G.: Pathologie als Naturwissenschaft. Berlin: Springer 1924.
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Cramer, H. Über die Pathogenese des Schleimhautödems im Corpus uteri. Arch. Gynak. 181, 549–560 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00976866
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