Elektronenmikroskopische Untersuchungen zur Aludrin (Isoproterenolsulfat)-Schädigung des Herzmuskels

Zusammenfassung

Aludrininjektionen erzeugen im Herzmuskel der Ratte bei einer bestimmten Dosierung lichtoptisch herdförmige Untergänge in den inneren (endokardnahen) Schichten beider Ventrikel. Elektronenmikroskopisch tritt frühzeitig ein Schwund der Glykogengranula und ein Zellödem auf, dem eine Erweiterung des longitudinalen und transversalen Systems des Sarkoplasmareticulums folgt. Muskelzellnekrosen laufen vornehmlich unter dem Bild eines „nekrotischen Ödems“ ab. Die Besonderheit der Befunde liegt darin, daß die Mitochondrien auffallend wenig verändert sind und das transversale System des Sarkoplasmareticulums von der Schädigung — die in den Anfangsstadien offenbar reversibel ist — mitbetroffen wird. Es wird angenommen, daß die Ursache der Aludrinschädigung auf den Herzmuskel durch einen kurzfristigen Sauerstoffmangel und eine Elektrolytstörung bedingt ist.

Summary

As evident light microscopically, focal myocardial damage of the inner layers of both ventricles beneath the endocardium is brought about by injections of a definite amount of Aludrin into rats. Early electron-microscopically, the glycogen granules vanish and an edema appears, following which the longitudinal and transverse systems of the sarcoplasmatic reticulum dilate. Necroses of muscle cells occur as a “necrotic edema”. The results are unusual in that the mitochondria are altered strikingly little, and the transverse system of the sarcoplasmic reticulum is involved in the change, which is apparently reversible in the beginning stages. It is assumed that the Aludrin damage to the myocardium is due to a brief deficiency of oxygen and to an electrolyte disturbance.