Zusammenfassung
Das Bindegewebsgerüst wurde in der linken Kammerwand von totenstarren und stark dilatierten Hundeherzen untersucht. Innerhalb des Myokards kommt ein weitmaschiges Gerüst auskollagenen Fasern vor, das eine zusÄtzliche Sicherung gegen eine überdehnung des Herzens darstellt. Die parallel zu den Muskelfasern angeordneten kollagenen Fasern verlaufen in den totenstarren Herzen gewellt, in den dilatierten gestreckt. Die schrÄg zwischen den Muskelbündeln liegenden kollagenen Fasern passen sich wechselnden Kammerfüllungen durch Änderung ihrer Verlaufsrichtung an.Elastische Fasern fehlen im Myokard fast vollstÄndig. DieGitterfasern umspinnen jede einzelne Muskelfaser und Capillare mit einem dichten Netz, dessen Maschen bei der Dehnung weiter gestellt werden. Den reticulÄren Fasern wird die Hauptrolle bei der diastolischen Ansaugung des Herzens zugeschrieben.
Das Bindegewebe des Herzens bestimmt in den untersuchten Druckbereichen in erster Linie den Verlauf der Ruhe-Dehnungskurve: Die Herzvolumina waren (beim Auffüllen unter demselben Druck) nach dem Lösen der Totenstarre nur wenig grö\er als im lebensfrischen Zustand. In den Herzen mit gelöster Totenstarre waren die Muskelfasern fragmentiert, die kollagenen — und auch reticulÄre — Fasern dagegen erhalten.
An denBlutgefÄ\en wurden folgende Befunde erhoben: Die SeitenÄste der Kranzarterien rücken bei der Kammerfüllung auseinander, ohne ihre Verlaufsrichtung merklich zu Ändern. Die Capillaren behalten ihre gestreckte oder leicht gewellte Verlaufsform bei unterschiedlicher Kammerfüllung bei.
Summary
The connective tissue framework of the left ventricular wall of widely dilated hearts and of hearts in rigor mortis was examined in the dog. In the myocardium there is a loose network ofcollagenous fibers. It is an additional protection against an overdilatation of the heart. These collagenous fibers are arranged parallel to the muscle fibers and in hearts in rigor mortis run in a wavy course. In the dilated hearts they are straightened. The collagenous fibers which course obliquely between the muscle bundles adapt themselves to the changes in the volume of the cardiac chambers by varying the direction in which they run.Elastic fibers are almost completely lacking in the myocardium. A network ofreticular fibers envelops every muscle fiber and every capillary with a dense reticulum, the meshes of which become wider during dilatation. The reticular fibers presumably play a major role in the suction effect during diastole.
In the ranges of pressures studied, the connective tissue of the heart determines primarily the shape of the resting pressure-volume curve. The cardiac volumes (filling of the heart performed under standardized pressure) are only slightly greater after relaxation of the rigor mortis than in the living state. Following the disappearance of rigor mortis the myocardial fibers show fragmentation. On the other hand the collagenous and reticular fibers are preserved. Theblood vessels present the following findings: During the process of ventricular filling the branches of the coronary arteries run more and more apart without markedly changing their course. The capillaries maintain their stretched or moderately wavy course independent of the changes in the volume of the ventricles.
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Diese Arbeit enthÄlt einen gro\en Teil der Ergebnisse aus dem zweiten und dritten Teil der Habilitationsschrift, die der Medizinischen FakultÄt in Marburg a. d. L. vorgelegen hat.
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Hort, W. Untersuchungen zur funktionellen Morphologie des Bindegewebsgerüstes und der BlutgefÄ\e der linken Herzkammerwand. Virchows Arch. path Anat. 333, 565–581 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00956323
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