Eine toxoplasmotische Zwillingsgeburt

Zusammenfassung

Es wird über totgeborene eineiige weibliche Zwillinge berichtet mit histologisch erwiesener toxoplasmotischer Embryopathie. Das eine Zwillingskind mit sehr schweren cerebralen, daneben auch erheblichen Leberveränderungen und einem eigenartigen, bisher noch nicht beobachteten ulcerierenden Gefäßwandprozeß in dem herznahen Abschnitt der Arteria pulmonalis; das andere mit nur geringeren cerebralen Erscheinungen. Der zugrunde liegende histologisch faßbare Funktions- und Strukturwandel ist auf einen durch Toxoplasmen verursachten Gefäßprozeß, der sich vornehmlich im capillären und postcapillären Bereich abspielt, zurückzuführen. In allen stärker betroffenen Gebieten finden sich, meist intracellulär gelegen, Parasiten. Der bei beiden Kindern verschieden starke transplacentare Befall erklärt sich aus den Besonderheiten dieser ungleichen monochoriotischen-biamniotischen Zwillingsfrucht, welche ebenfalls für das einseitige Hydramnion und für die Ausweitung des Harnapparates beim ersten Kind verantwortlich zu machen sind.