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Das Verhalten der Pulsfrequenz in der Erholungsperiode nach körperlicher Arbeit

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Arbeitsphysiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Verfolgt man die Pulsfrequenz während der Erholung nach körperlicher Arbeit, bis das Ausgangsruhepulsniveau wieder erreicht ist, so wird erkennbar, daß ein nicht zu vernachlässigender Teil, bei anstrengenden Arbeiten sogar der größere Teil, der durch die Muskelarbeit vermehrten Herzschlagzahl auf die Erholungsperiode entfällt. Die Summe der in der Erholungsperiode über dem Ruheniveau liegenden Pulse, die als „Erholungspulssumme” (EPS) bezeichnet wurde, nimmt bei Ergometerarbeiten gleicher Dauer mit steigender Leistung und bei Arbeiten größerer Leistung mit wachsender Arbeitsdauer zu, während sie bei kleiner Leistung von der Arbeitsdauer unabhängig ist. Eine Verbesserung des Trainingszustandes der Versuchsperson oder der Einsatz einer größeren Muskelmasse vermindern die Erholungspulssumme für die gleiche Arbeit.

Die Bestimmung des relativen Herzminutenvolumina, aus dem Amplitudenfrequenzprodukt errechnet, vor, während und nach einer Arbeit, macht die Annahme wahrscheinlich, daß die länger anhaltende Pulsfrequenzerhöhung in der Erholungsperiode durch eine Blutverschiebung verursacht sein könne und daher als kompensatorische Maßnahme zur Aufrechterhaltung des notwendigen zentralen Minutenvolumens aufgefaßt werden muß.

In Versuchen, in denen mit größerer Leistung die Arbeitsdauer so verändert wurde, daß jeweils eine konstante Arbeit resultierte, bleibt die Erholungspulssumme bis zu einem bestimmten Grenzwert der Leistung konstant, während die gesamte während und nach der Arbeit über das Ruheniveau hinausgehende Pulssumme, die als „Arbeitspulssumme” bezeichnet wird, bis zu diesem Grenzwert leicht abfällt. Oberhalb dieses Grenzwertes steigt die Erholungspulssumme und mit ihr die Arbeitspulssumme steil an. Es besteht also ein Minimum der Arbeitspulssumme, das zugleich den Grenzwert der Leistung angibt, der noch ohne eine mit der Arbeitsdauer zunehmende Erholungspulssumme möglich ist. Diese Leistung ist offenbar die Grenzleistung, bei der Ermüdung und Erholung ins Gleichgewicht kommen und mit der daher stundenlang weitergearbeitet werden kann. Es wird gezeigt, daß auf diesem Wege die individuelle Leistungsfähigkeit bestimmt und die zulässige Leistungsgrenze für beliebige Arbeitsformen ermittelt werden kann.

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Karrasch, K., Müller, E.A. Das Verhalten der Pulsfrequenz in der Erholungsperiode nach körperlicher Arbeit. Arbeitsphysiologie 14, 369–382 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00935404

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