Zusammenfassung
Der Aufbau des Dreistoffes Niob-Bor-Silicium wird bei 1600° C mit Hilfe röntgenographischer und mikroskopischer Methoden ermittelt. Die T 2-Phase sowie die ternäre D 88-Phase besitzen einen ausgedehnten homogenen Bereich. Während Silicium in T 2 durch Bor bis annähernd Nb5SiB2 substituiert wird, besteht beim D 88-Typ eine Gitterauffüllung gemäß Nb5Si3B. Oxydationsversuche im Bereich von 400 bis 1200° C zeigen vor allem die Selektivität, indem Nb−Mk bzw. die Nb-Boride bevorzugt in Pentoxyd übergehen. Silicium übt einen stabilisierenden Einfluß auch auf das Bestehen von α-Nb2O5 aus. α-Nb2O5 tritt als Mischphase mit Anionendefekt auf, wodurch die sogenannte scharfe und diffuse Form erklärt wird. Die Umwandlungstemperatur α-β wird teilweise erheblich oberhalb der vonGoldschmidt angegebenen beobachtet. Die β-Form wird als M-Modifikation nachBrauer identifiziert und relativ häufig nachgewiesen. Die β′-Form erweist sich alsBrauersche H-Modifikation und entsteht offensichtlich stufenweise (fast kontinuierlich) aus β-Nb-Oxyd. Auf die Anionendefekt-Bildung wird nachdrücklich hingewiesen.
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Nowotny, H., Benesovsky, F., Rudy, E. et al. Aufbau und Zunderverhalten von Niob-Bor-Silicium-Legierungen. Monatshefte für Chemie 91, 975–990 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00929565
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