Zusammenfassung
Im Gegensatz zu anderen industrialisierten Volkswirtschaften zeigen empirische Untersuchungen des Lohn-Preis-Systems in Österreich eine erstaunliche Stabilität des Phillipskurvenzusammenhangs zwischen Lohnwachstum und Arbeitslosenrate, obwohl die Inflationsraten im Beobachtungszeitraum (1964 bis 1981) lange Zeit eine steigende Tendenz aufgewiesen haben. In der vorliegenden Untersuchung wird für dieses Paradoxon eine Erklärung angeboten, die den Einfluß der Sozialpartnerschaft auf die Lohn- und preisbestimmung berücksichtigt und Geldillusion explizit ausschließt. Dabei wird die Hypothese vertreten, daß der Konsens der Sozialpartner über die funktionale Einkommensverteilung auch zu einer Stabilisierung des Zusammenhangs zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit geführt hat. Für die Wirtschaftspolitik ergibt sich daraus die bedeutsame Schlußfolgerung, daß Vollbeschäftigung und relative Preisstabilität (definiert im Sinne nicht zunehmender Inflationsraten) miteinander vereinbare Ziele sind, wodurch die aus Ländern mit instabilerem Lohn-Preis-System bekannten Stabilisierungskrisen zur Wiederherstellung von Preisstabilität vermieden werden können.
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I am grateful toH. Walther, G. Winckler, and two anonymous referees for many valuable comments. This paper is part of the research program of the Econometrics Commission of the Austrian Academy of Science.
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Wörgötter, A. A note on the stable Phillips curve in Austria. Empirica 10, 29–40 (1983). https://doi.org/10.1007/BF00928919
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00928919