Zusammenfassung
Es wird über Versuche berichtet, die unternommen wurden, um festzustellen, ob die antibakteriellen Wirkstoffe der Chinongruppe imstande sind, ebenso wie etwa das vonHotchkiss auf diese Fähigkeit untersuchte Tyrocidin, pflanzliche Zellmembranen in ihrer streng selektiven Semipermeabilität zu schädigen. Es konnte festgestellt werden, daß bei Geweben vonBeta vulgaris rubra tatsächlich manchen Chinonen die Fähigkeit zukommt, die Zelmembranen und Plasmahäutchen derart zu verändern, daß diese sonst zurückgehaltenes Anthocyan an die Außenflüssigkeit abgeben.
Weiters wurde versucht, die seinerzeit vonMalm beschriebene Phosphataufnahme der Hefezelle auf ihre Beeinflußbarkeit durch Chinonlösungen zu untersuchen. Unter der Einwirkung von solchen Lösungen tritt eine meßbare Vermehrung der Phosphataufnahme ein; allerdings dürfte diese Erscheinung nicht auf einer Veränderung der Permeabilitätsverhältnisse beruhen, sondern durch eine Beeinflussung der Stoffwechselvorgänge und eine damit verbundene Erhöhung des Phosphatbedarfs der Hefezelle zu erklären sein.
Zusammenhänge zwischen den beschriebenen Effekten und der antibiotischen Wirkung der untersuchten Chinone konnten nicht festgestellt werden.
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Hoffmann-Ostenhof, O., Kriz, E. Untersuchungen über bakteriostatische Chinone und andere Antibiotica. Monatshefte für Chemie 79, 410–420 (1948). https://doi.org/10.1007/BF00918555
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