Zusammenfassung
Das System Pt−Hg wird an Legierungen, welche bei 450 bzw. 200°C in abgeschlossenen Glasampullen hergestellt wurden, über den gesamten Konzentrationsbereich röntgenographisch untersucht und die auftretenden intermetallischen Phasen festgelegt.
Bei 450°C nimmt Platin bis 18,5 At.-% Hg als Mischkristall auf. Darauf folgt die imL 10-Typ kristallisierende δ-Phase (PtHg). Bei etwa 65 At.-% Hg liegt eine weitere tetragonale Phase PtHg2, deren Struktur sich aus der Zelle von δ durch Ausfall der Pt-Basisatome ableiten läßt. Kristallchemisch bildet sie einen Übergang zwischen demC 1- und demC 16-Typ. Ferner findet man eine Verbindung PtHg4 mit einer kubischraumzentrierten Elementarzelle. Ihre Struktur wurde aufgeklärt.
Im Gegensatz zuJ. N. Plaksin undN. A. Souvorovskaja 2 konnten wir weder bei 25, noch bei 40 At.-% Hg intermetallische Phasen feststellen.
Die Ähnlichkeit von Pt−Hg mit den von uns bisher studierten Systemen3 zeigt sich in dem ausgedehnten Pt-Mischkristallbereich sowie im Auftreten der δ-Phase. Ferner findet man in allen Systemen bei etwa 75 bis 80 At.-% B-Metall kubischraumzentrierte Überstrukturen; doch fällt bei Pt−Hg im Vergleich zu den anderen Systemen von Pt bzw. Pd mit den Metametallen der 2b-Gruppe auf, daß dieses Paar keineHume-Rothery-γ-Phase enthält.
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Mit 2 Abbildungen.
Vgl. kurze Mitteilung, Mh. Chem.84, 211 (1953).
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Bauer, E., Nowotny, H. & Stempfl, A. Röntgenographische Untersuchungen im System: Platin-Quecksilber. Monatshefte für Chemie 84, 692–700 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00902768
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