Zusammenfassung
Nachdem auf papierchromatographischem Wege aus technischer Fichtensulfitablauge die durch Äthanolyse entstandenen Guajacylpropanketone (“Hibbertsche Bausteine”) nachgewiesen wurden, gelang diepräparative Isolierung und Identifizierung von α-Äthoxypropioguajakon, Vanilloylacetyl und Guajacylaceton neben Vanillin. Diese stellen unseres Wissens die ersten definierten Phenylpropankörper dar, die aus der Ligninsulfosäure erhalten wurden. Die Mengen sind wesentlich geringer als bei Holz und betragen, berechnet auf Klasonlignin mit 15,3% Methoxyl, etwa 10 bis 15% der bei der Äthanolyse des Fichtenholzes anfallenden Guajacylpropanketone.
Als Modellsubstanz wurde die Guajacylaceton-α-sulfosäure äthanolysiert. Sie ergab Guajacylaceton und etwas Vanilloylacetyl. Die Sulfogruppe wird hier leicht abgespalten im Gegensatz zur isomeren Propioguajakon-α-sulfosäure. Ein analoges Verhalten wurde unter ähnlichen Bedingungen schon früher beobachtet7. Die vonE. Adler 1 dargestellte Guajacylglycerin-α-sulfosäure gab unter diesen milden Bedingungen keine Entsulfitierung und daher auch nicht die definierten Guajacylpropanketone. Zur Abspaltung dieser Sulfogruppe sind höhere Salzsäurekonzentrationen notwendig.
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Kratzl, K., Klein, E. Über die Isolierung definierter Guajacylpropanketone aus Fichtensulfitablauge. Monatshefte für Chemie 86, 847–852 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00902573
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00902573